Pflege

Ausbildung in der Pflege braucht neue Strukturen

 „Innovative Ausbildungsprojekte als Wirtschaftsfaktor und Entwicklungsinstrument für den ländlichen Raum“ – so das Thema einer Veranstaltung am 01.11.2018 in Pasewalk mit Vertretern aus der Pflege, der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie Arbeitgebern aus der Region.

„Wir werden künftig in Mecklenburg-Vorpommern einen steigenden Bedarf an pflegerischen Versorgungsleistungen haben, in den Krankenhäusern sowie bei ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen. Dazu kommt, dass sich künftig das Aufgabenspektrum der Pflege verändert. Das bedeutet, wir brauchen mehr gut ausgebildete und motivierte Pflegekräfte, die diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Deshalb haben wir eine Vielzahl von Maßnahmen initiiert, um das Berufsbild insgesamt attraktiver zu gestalten. Das schafft Arbeitsplätze. Zugleich ist eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung auch ein Standortfaktor – etwa bei der Entscheidung für den ländlichen Raum als Lebens- und Arbeitsort“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Pflegeausbildung ab Schuljahr 2019 in Mecklenburg-Vorpommern schulgeldfrei

In einem ersten Schritt werden in Mecklenburg-Vorpommern ab dem Schuljahr 2019/2020 die Auszubildenden in der Pflege in allen Jahrgängen vom Schulgeld befreit. Bundesweit soll die kostenlose Ausbildung ab dem Jahr 2020 gelten.

Die Finanzierung erfolgt über einen sogenannten Ausgleichsfonds, in den neben dem Land Mecklenburg-Vorpommern die Krankenhäuser, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen sowie die sozialen und privaten Kranken-/Pflegekassen einzahlen.

Veränderungen in der Ausbildung von Pflegekräften geplant

Derzeit wird in Mecklenburg-Vorpommern ein landesweites Konzept für die hochschulische Pflegeausbildung erarbeitet, das ebenfalls ab 2020 gelten soll. Ziel ist es, gemeinsam mit der Universitätsmedizin Greifswald, der Universitätsmedizin Rostock und der Hochschule Neubrandenburg die künftige hochschulische Pflegeausbildung zu gestalten. 
Die hochschulische Pflegeausbildung ist damit eine Säule der aktuellen Vorbereitungen zur Umsetzung des Pflegeberufereformgesetzes (PflBRefG), die ab 01. Januar 2020 erfolgen soll.
Im Moment gibt es die Pflegeausbildung in drei Fachrichtungen (Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege).
Künftig sollen die drei bislang getrennten Pflegeausbildungen zu einer sogenannten generalistischen Ausbildung mit dem Abschluss„Pflegefachfrau/Pflegefachmann“ zusammengefasst werden.
Kernelement ist, dass in den ersten beiden Ausbildungsjahren eine Ausbildung in der allgemeinen Pflege über alle Altersgruppen erfolgt. Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt dann eine Spezialisierung.

Allgemeine Informationen zum Thema Pflege in Mecklenburg-Vorpommern

Im Dezember 2015 waren nach Angaben des Statischen Amtes rund 79.000 Personen der insgesamt 1,6 Millionen Einwohner pflegebedürftig; das entspricht 4,9 Prozent der Gesamtbevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern. In den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen waren in 2015 insgesamt 16.723 Pflegefachpersonen (Gesundheits- und Krankenpflege: 9.969, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege: 1.253, Altenpflege: 5.501) tätig. Davon arbeiteten 9.531 Pflegefachpersonen in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie 7.192 Pflegefachpersonen in den Krankenhäusern.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 38 Schulen, die in Pflegeberufen ausbilden. Im Jahr 2017 wurden 748 staatlich anerkannte Pflegefachleute auf den Schulen erfolgreich ausbildet, 334 in der Gesundheits- und Krankenpflege, 25 in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und 389 in der Altenpflege. Hinzu kommen noch 237 nach Landesrecht ausgebildete Kranken- und Altenpflegehelfer.

Quelle und mehr: Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit (WM)

2018-11-03

Print Friendly, PDF & Email