Mittelstandsbarometer Juni 2018. Geschäftsklima gibt nur leicht nach

Im Juni ist das Geschäftsklima im deutschen Mittelstand zum fünften Mal in Folge gesunken, zuletzt aber nur sehr moderat.
Das Klima liegt nach einem Rückgang um 0,3 Zähler nun bei 13,8 Saldenpunkten.

Die anstehende Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA scheint im Mittelstand nur wenig zusätzliche Verunsicherung auszulösen. Die deutsche Regierungskrise war zur Zeit der Befragung noch nicht eskaliert.
Mit einem Niveau von 25,7 Saldenpunkten ist die Geschäftslage aber immer noch ausgezeichnet.

Stimmungseintrübung ist breit gestreut
Im Branchenvergleich gibt es diesmal nur wenige Ausreißer nach oben. Die hervorragende Stimmung im Bau hat sich bei den großen Bauunternehmen zwar verbessert, das Klima bei den mittelständischen Unternehmen lässt allerdings etwas nach.
Minimal positiv entwickelt sich das Klima bei den mittelständischen Dienstleistern. Die großen Dienstleister haben dagegen eine deutliche Stimmungseintrübung gemeldet (-5,0 Zähler auf 14,5 Saldenpunkte).
Das schlechtere Klima geht hier vor allem auf eine Eintrübung der Geschäftserwartungen zurück, die allerdings schon seit einigen Monaten sehr erratisch schwanken.

Protektionismus-Risiko hat sich erhöht
Wie schon in den Vormonaten dürfte sich die Eintrübung der Geschäftserwartungen – gerade in der Industrie und bei den unternehmensnahen Dienstleistern – vorwiegend mit gestiegenen handelspolitischen Risiken erklären. Dies zeigt sich auch anhand der Exporterwartungen des Verarbeitenden Gewerbes, die zum wiederholten Mal nachlassen (KMU: -0,7 Zähler auf 1,1 Saldenpunkte und GU: -1,5 Zähler auf 1,0 Punkte).
Beunruhigend ist außerdem die Verschärfung im Handelskonflikt zwischen den USA und China.

Binnenwirtschaft stabil
Unterstützung bekommt der deutsche Aufschwung weiterhin von der Binnenwirtschaft. Stabile Beschäftigungserwartungen auf hohem Niveau sprechen für eine Fortsetzung des Beschäftigungsbooms. Die gestiegenen Absatzpreiserwartungen zeigen außerdem, dass die Unternehmen auch in Zukunft mit einer regen Binnennachfrage rechnen. Im Mittelstand sowie bei den Großunternehmen ist die Kapazitätsauslastung außerdem sehr hoch,

Quelle und mehr: KfW Research, KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Juni 2018

 

Info:
Für das Mittelstandsbarometer werden monatlich rund 9.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt, darunter rund 8.000 Mittelständler.

2018-07-09

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