Aufstiegs-BAföG

Förderleistungen des Aufstiegs-BAföG erhöht

Förderleistungen des Aufstiegs-BAföG 2017 um 11,2 % höher als im Vorjahr

Im Jahr 2017 standen insgesamt 641 Millionen Euro an Förderleistungen im Rahmen des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (Aufstiegs-BAföG, AFBG) zur Verfügung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 11,2 % (+ 64 Millionen Euro) mehr als 2016. Mit dem Aufstiegs-BAföG werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung durch Beiträge zu den Kosten der Bildungsmaßnahme und zum Lebensunterhalt finanziell unterstützt.

Ursächlich für die gestiegenen Fördergelder sind die Leistungsverbesserungen, die durch das 3. AFBG-Änderungsgesetz vom 01.08.2016 in Kraft gesetzt wurden.

Aufstiegs-BAföG

© Statistisches Bundesamt (Destatis), 2018 | Grafik: GRUENDER-MV.DE

Rund 371 Millionen Euro der Förderleistungen entfielen auf bewilligte Darlehen und 270 Millionen Euro auf Zuschüsse. Die Geförderten erhielten Zuschüsse insbesondere zur Finanzierung der Lehrgangs- und Prüfungsgebühren (101 Millionen Euro), für den Lebensunterhalt (157 Millionen Euro), für den Kindererhöhungsbetrag (10 Millionen Euro), zur Kinderbetreuung (1 Million Euro) und zum Meisterstück (1 Million Euro).

Die Darlehen wurden für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren (154 Millionen Euro), für den Lebensunterhalt (205 Millionen Euro), für den Kindererhöhungsbetrag (8 Millionen Euro), für die Kosten während der Prüfungsvorbereitungsphase (3 Millionen Euro) und das Meisterstück (1 Million Euro) bewilligt. Ob die Förderungsberechtigten die bewilligten Darlehen in Anspruch nehmen, können sie frei entscheiden. Insgesamt überwies die Kreditanstalt für Wiederaufbau an die Geförderten im Jahr 2017 Darlehen in Höhe von rund 275 Millionen Euro.

Die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Aufstiegs-BAföG stieg 2017 zum Vorjahr um 2 800 auf knapp 165 000 Geförderte (+ 1,7 %). Ein gutes Drittel der Geförderten waren Frauen. Ihre Zahl stieg gegenüber 2016 um 8,9 % auf 58 000. Knapp zwei Drittel der Geförderten waren Männer. Ihre Zahl nahm gegenüber 2016 um 1,8 % auf 106 000 ab.

Die gefragtesten Berufe mit einer Fortbildungsmaßnahme nach dem Aufstiegs-BAföG waren 2017 – ähnlich wie in den Vorjahren – bei den Männern der geprüfte Industriemeister Metall, gefolgt vom staatlich geprüften Maschinenbautechniker und vom staatlich geprüften Elektro-Techniker. Die häufigsten geförderten Berufe bei den Frauen waren die staatlich anerkannte Erzieherin, gefolgt von der geprüften Wirtschaftsfachwirtin und der Friseurmeisterin.

2016 erfolgte die Novellierung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG). Aus dem bewährten “Meister-BAföG” wurde das moderne Aufstiegs-BAföG. Ziel war es, den Aufstieg in der beruflichen Bildung etwa zum Meister mit modernisierten Förderstrukturen, höheren Fördersätzen und Zuschussanteilen attraktiver zu machen, die Zielgruppen noch besser zu erschließen und die Trendumkehr bei den zurückgehenden Förderzahlen zu schaffen.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek betonte:

“Die Weiterbildung im dualen System ist mir ein Herzensanliegen. Möglichst viele junge Menschen sollen wissen, dass sich die berufliche Weiterbildung lohnt. Die positiven Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen: Das Aufstiegs-BAföG ist das größte berufliche Karriereprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ich freue mich, dass 165.000 Menschen gefördert wurden. Die klare Botschaft ist: Mut zum Aufstieg in der beruflichen Bildung lohnt sich. Fortbildungen wie der “Meister” zahlen sich vielfach aus. Mit dem Aufstiegs-BAföG stärken wir dabei allen Geförderten den Rücken. Das Förderprogramm steht stellvertretend für die vielfältigen Möglichkeiten in der beruflichen Bildung. Ich bin überzeugt vom Aufstiegs-BAföG und will es in dieser Legislaturperiode mit 350 Millionen Euro weiter ausbauen!”

Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) wurde im Jahr 1996 eingeführt. Seitdem wurden bis Ende des Jahres 2017 mehr als 2,2 Millionen berufliche Aufstiege zu Führungskräften, Mittelständlern und Ausbildern für Fachkräfte von morgen mit einer Förderleistung von insgesamt rund 8,6 Milliarden Euro ermöglicht.

Mit dem AFBG werden Teilnehmer an Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung finanziell unterstützt. Typische Aufstiegsfortbildungen sind Meister- oder Fachwirtkurse, Erzieher- und Technikerschulen, insgesamt mehr als 700 gleichwertige Fortbildungen. Teilnehmer erhalten einkommensunabhängig einen Beitrag zu den Kosten der Fortbildung und bei Vollzeitmaßnahmen zusätzlich einkommensabhängig einen Beitrag zum Lebensunterhalt. Die Förderung erfolgt teils als Zuschuss, teils als zinsgünstiges Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

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Die häufigsten geförderten Berufe bei den Frauen waren die staatlich anerkannte Erzieherin, gefolgt von der geprüften Wirtschaftsfachwirtin und der Friseurmeisterin. Foto: Ralph Schipke

Quelle: Destatis/Bundesministerium für Bildung und Forschung

07/05/2018

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