Das von der KfW für Deutschland geschätzte Kreditneugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen (ohne Wohnungsbau und Finanzunternehmen) nahm im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,6 % zu.  Damit beschleunigte sich das Wachstum des Kreditgeschäfts nochmals im Vergleich zu den letzten drei Monaten 2017.

Perspektiven nicht mehr ganz so gut

Die Wirtschaftsdynamik hat hier und in der gesamten Eurozone in den ersten Monaten dieses Jahres spürbar nachgelassen. Das dürfte sich früher oder später auch in der Investitionsfreude der Unternehmen niederschlagen, woraus wiederum wohl ein gedämpfteres Kreditwachstum resultieren würde. Auch haben die Konjunkturrisiken zuletzt zugenommen, wie z. B.: der Brexit und die Sorgen um eskalierende Handelsstreitigkeiten mit den USA.

Trend zeigt aber weiterhin nach oben

Festzuhalten ist aber, dass das wirtschaftliche Umfeld trotz des erwähnten Dynamikverlusts und der veränderten Risikolage weiterhin überdurchschnittlich gut bleibt. Laut Bank Lending Survey haben die Banken in Deutschland zu Jahresbeginn abermals ihre Kreditkonditionen gelockert, das allgemeine Zinsniveau gestaltet sich für Kreditnehmer weiterhin sehr vorteilhaft und schließlich wächst die deutsche Wirtschaft bei immer enger werdenden Kapazitäten weiterhin wohl sogar noch über ihrem Potenzial.
Das heißt: Selbst Erweiterungsinvestitionen erscheinen (neben Ersatz- oder Rationalisierungsinvestitionen) makroökonomisch betrachtet nach wie vor sinnvoll.

Es wird auch in den kommenden Quartalen weiterhin ein Wachstum des Kreditneugeschäfts mit Unternehmen und Selbstständigen geben. Dieses wird höchstwahrscheinlich aber eben nicht mehr so rasant ausfallen wie zuletzt – auch eingedenk der Tatsache, dass mit zunehmender Reife des Konjunkturzyklus verstärkt auf Kredite zur Finanzierung von Investitionsvorhaben zurückgegriffen wird (und relativ immer weniger auf Eigenmittel).

Quelle und mehr: KfW Research, KfW-Kreditmarktausblick: Juni 2018

2018-07-03