Grüne Gewerbegebiete

Startschuss für „Grüne Gewerbegebiete“

Mit dem Landesdialog „Grüne Gewerbegebiete in M-V“ startete das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung heute (02.07.2018) in Anklam ein Angebot für Unternehmen, Vermarkter von Gewerbe- und Industriegebieten und Kommunen, sich aktiv für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Standorte, in denen Unternehmen besondere Maßnahmen in den Bereichen erneu­erbare Energien, Ressourceneffizienz und sparsamer Flä­chenverbrauch umsetzen, können sich künftig mit dem Label „Grünes GewerbeGebiet“ schmücken.

„Damit entsteht ein neues Qualitätsmerkmal für Gewerbe- und Industriegebiete zum Vorteil aller Beteiligten“, sagte Landesenergieminister Christian Pegel bei der Eröffnungsveranstaltung heute (02.07.2018) in der Zuckerfabrik Anklam und zählte diese auf: „Die Unternehmen tun etwas für ihr Image, indem sie ihren ,grünen Fußabdruck‘ nachweisen. Die Gewerbegebiete empfehlen sich als attraktiver Partner für neue Unternehmensansiedlungen. Und die Kommu­nen verschaffen sich gegenüber Wettbewerbern entscheidende Standortvorteile. Das gesamte Umfeld profitiert also nicht nur durch die Umweltvorteile, sondern auch durch neue Arbeitsplätze“, so der Energieminister. Und nicht zu vergessen: „Dies ist auch ein langfristiger Beitrag zur Umsetzung der Energie- und Wärmewende und somit zum Klimaschutz.“

Zentrales Kriterium für die Vergabe des Gütesiegels ist die Verwendung von Strom und Wärme aus regenerativen Quellen. Durch vorbildlichen Umgang damit, innovative Vernetzung von Unternehmen oder auch Kampagnen, die das Umfeld solcher Gewerbegebiete miteinbeziehen, können „Grüne Gewerbegebiete“ innerhalb eines Bewertungssystems zusätzliche Qualitätsstufen erreichen.

„Mit dem Landesdialog wollen wir alle Beteiligten in Gewerbegebieten zusammenbringen, um gemeinsam am Thema Energiewende mitzuwirken“, sagt Energieminister Christian Pegel. Dabei gehe es um Herausforderungen und Chancen gleichermaßen: „Mecklenburg-Vorpommern ist bei der Erzeugung regenerativer Energien in Führung gegangen. Diese Spitzenposition wollen wir nun mit einem vorbildlichen Umgang mit diesen Energien untermauern.“

Mehrere Gewerbestandorte in M-V verfügen bereits über eine regenerative Energieversorgung und integrierte Energiekonzepte. Andere weisen vielversprechende Potenziale für die Entwicklung zu „Grünen Gewerbegebieten“ auf. Ein Beispiel ist das Industrie- und Gewerbegebiet Anklam. So erzeugt die dort ansässige Zuckerfabrik aus Reststoffen der Zuckerrübenverarbeitung Biomethan und speist dieses ins Erdgasnetz ein. Sie erzeugt und vermarktet Bioethanol, stellt aus dem Abwasser der Zuckerrüben-Waschanlage Klärgas her, versorgt die Anklamer Schwimmhalle mit Wärme, verlagert ihren Verkehr zunehmend auf die Schiene und verfolgt ein Entwicklungskonzept, mit dem die Zuckerproduktion bei gleichbleibenden Energieverbrauch gesteigert werden soll. Außerdem kooperiert sie in verschiedenen Nachhaltigkeitsbereichen mit anderen Unternehmen der Region, so etwa über das Bioökonomiecluster Vorpommern.

„Das ist eine schöne Sammlung von Beispielen, was ein Gewerbegebiet in Sachen Nachhaltigkeit erreichen kann – und somit ein Vorbild für andere, dem nachzueifern. Deshalb haben wir uns entschieden, hier den Startschuss für die ,Grünen Gewerbegebiete‘ zu geben“, so Christian Pegel.

Der Landesdialog „Grüne Gewerbegebiete in M-V“ ist Teil des Projekts „Baltic Energy Areas – A Planning Perspective“. Elf Partner aus der Ostseeregion wollen in diesem Rahmen mit dem federführenden Mecklenburg-Vorpommern die Praxis in der Energie-, Regional- und Landesplanung verbessern. Das Ziel, möglichst viele zertifizierte Gewerbegebiete zu etablieren, soll auch Signalwir­kung auf die Bundespolitik haben, zu Nachahmeffekten in an­deren Ländern führen und in diesem Zuge idealerweise weitere Fördermöglichkeiten entstehen lassen.

Der Landesdialog richtet sich an alle Verantwortlichen in Gewerbe- und Industriegebieten, Unternehmer und Kommunen, die mit einzelnen oder gemeinsamen Aktionen diese Ziele unterstützen wollen. Mitmachen können alle Gewerbe- und In­dustriestandorte in M-V – unabhängig davon, ob sie noch in der Planung oder bereits umgesetzt sind. Das Energieministerium unterstützt das Engagement der Akteu­re vor Ort durch Beratungsangebote zu Fördermöglichkeiten, bei der Erarbeitung von Energie- und Managementkonzepten, Workshops, Vernetzung und Wissenstransfer.

Alle Informationen zum Landesdialog „Grüne Gewerbegebiete“ und zum neuen Label stehen ab voraussichtlich Mitte Juli auf der Homepage des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung bereit.

Quelle: Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung

07/02/2018

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