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Preis „Digitales Start-up des Jahres“ erstmals vergeben

Mit dem jährlich vergebenen Preis „Digitales Start-up des Jahres 2018“ (früher „IKT-Gründung des  Jahres“) hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vier herausragende  Jungunternehmen ausgezeichnet.

Thomas Jarzombek, Koordinator der Bundesregierung für Luft- und  Raumfahrt, prämierte die Sieger im Rahmen des Kongresses „Start-up Talk: Digital Innovations“ auf  der CEBIT in Hannover. Zur Weiterentwicklung ihres Unternehmens erhalten die Gründerinnen und  Gründer insgesamt Geldpreise in Höhe von 100.000 Euro – 50.000 Euro für das erstplatzierte Team,  30.000 Euro für Platz zwei und je 10.000 Euro für den doppelt vergebenen dritten Platz.

„Mit innovativen Lösungen für das Internet der Dinge, intelligente Stromnetze oder sichere  Softwareentwicklung beweisen die Gründerteams, dass sie den Finger am technologischen Puls der Zeit  haben. Das schnelle Wachstum der Start-ups zeigt, wie genau sie die Märkte der Zukunft kennen.  Zugleich ist ihr Erfolg auch ein Verdienst unserer Gründungsförderung. Initiativen wie der  ‚Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen‘ oder der ‚High-Tech Gründerfonds‘ helfen maßgeblich  dabei, Deutschland im internationalen Wettbewerb um digitale Technologien voran zu bringen“,  erklärt Jarzombek.

Die vier Preisträger sind:

  • Das Jungunternehmen PHYSEC (1. Platz) aus Bochum entwickelt mit der  Plattform IoTree eine wegweisende IT-Sicherheitslösung für das Internet der Dinge. Sie liefert ein  einfaches Tool zur sicheren Verschlüsselung der Kommunikation zwischen zwei vernetzten Geräten,  beispielsweise für Anwendungen in der Industrie 4.0 oder im Smart Home. Grundlage sind  Informationen des gemeinsamen Umfelds beider Geräte, etwa die physikalischen Eigenschaften von  Räumen und benachbarten Gegenständen. Für mögliche externe Angreifer ist die Verschlüsselung im  Nachhinein nicht rekonstruierbar.
  • Das Darmstädter Start-up COMPREDICT (2. Platz) ermöglicht  Automobilherstellern und -zulieferern mit der rein softwarebasierten COMPREDICT Suite, akkurat  Lasten und Nutzungsprofile von Fahrzeugkomponenten ohne zusätzliche Hardwarekosten zu erfassen.  Eine exakte Berechnung von Ausfallwahrscheinlichkeiten und Restlebensdauern eröffnet die  Möglichkeit, Leichtbau- und Kostensparpotenziale zu steigern, durch konstruktive Verstärkungen die  Zuverlässigkeit zu erhöhen sowie die Entwicklungsprozesse zu beschleunigen.
  • Das Gründerteam von  envelio (3. Platz) aus Köln leistet mit der Intelligent Grid Platform (IGP) einen Beitrag zum  kosteneffizienten Gelingen der Energiewende. Die Plattform nutzt mathematische Optimierungs- und  Analyseverfahren auf Basis von Künstlicher Intelligenz. Damit können Netzbetreiber veraltete  Planungs- und Betriebsprozesse in ihren Verteilnetzen einfach und effizient digitalisieren. So wird  verhindert, dass die Stromnetze zum größten Flaschenhals der Energiewende werden.
  • Das Bochumer  Unternehmen RIPS (3. Platz) kann mit seiner gleichnamigen Software tief verborgene  Sicherheitslücken im Programmcode von Webanwendungen vollautomatisch in wenigen Minuten aufdecken.  Ermöglicht wird das durch einen innovativen Analysealgorithmus. Er ist speziell auf die jeweilige  Programmiersprache zugeschnitten und wurde unter anderem mit dem „Internet Defense Prize“ von  Facebook ausgezeichnet. Nach der Analyse hilft RIPS Entwicklern und Sicherheitsberatern mit  detaillierten Instruktionen dabei, die gefundenen Schwachstellen kosten- und zeitsparend zu  beseitigen.

Für den Preis „Digitales Start-up des Jahres“ können sich Jungunternehmen aus den  Gründungsinitiativen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bewerben. Neben dem  „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“, der alle vier Sieger stellte, gehören dazu  Förderprogramme wie „EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ oder der „German  Accelerator“. Eine der weiteren Teilnahmebedingungen: Die Gründerinnen und Gründer müssen in den  vergangenen zwölf Monaten einen Mindestumsatz von 100.000 Euro erwirtschaftet haben.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

06/15/2018

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