Kundenbefragung zum Einzelhandelsangebot in M-V startet

Das Energieministerium MV hat unter dem Dach des Dialogforums Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommern eine Studie mit dem Titel „Bedeutung der Digitalisierung für die Entwicklung der Einzelhandels- und Versorgungsstruktur in Mecklenburg-Vorpommern“ in Auftrag gegeben.

„Der Einzelhandel unterliegt seit Jahren einem Strukturwandel. Kennzeichen der Marktveränderungen sind der stetige Wandel der Betriebsformen, zum Beispiel die Änderungen der Standortpräferenz von Shoppingcenter-Betreibern von städtischen Randlagen in die Innenstädte oder neue Konzepte von Nahversorgern mit größeren Flächen. Das starke Wachstum des Online-Handels bewirkt teilweise erhebliche Umsatzverluste an den bisherigen stationären Standorten. Der Online-Handel wird auch in den nächsten Jahren weiter wachsen, deshalb gilt es, Strategien  zur Verbindung von Online- und stationärem Handel (Multi-Channel-Handel) zu finden.“
Quelle: Landtag M-V, Zitat aus Drucksache 7/1841

Die Digitalisierung stellt den stationären Einzelhandel und damit die Händler vor Ort vor große Herausforderungen. Bereits heute tätigen die Deutschen gut zehn Prozent ihrer Einkäufe online, Tendenz steigend (Quelle HDE Monitor, 2018).

Wie dies in einzelnen Regionen aussieht, dazu gibt es bislang keine verlässlichen statistischen Daten. Zudem ist nicht gesichert, dass sich bundesweite Durchschnittswerte überhaupt auf Mecklenburg-Vorpommern mit seiner deutlich unter Bundesschnitt liegenden Einwohnerdichte, der wesentlich stärker durch ländliche Räume geprägten Struktur und den damit verbunden längeren Wegen übertragen lassen.

Deshalb hat das Energieministerium unter dem Dach des Dialogforums Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommern eine Studie mit dem Titel „Bedeutung der Digitalisierung für die Entwicklung der Einzelhandels- und Versorgungsstruktur in Mecklenburg-Vorpommern“ in Auftrag gegeben. Die Untersuchung wird von der IFH Köln GmbH in Kooperation mit der Betriebswirtschaftlichen Beratungsstelle des Einzelhandels Köln (BBE) durchgeführt.

Kern der Studie ist eine etwa 15-minütige telefonische Befragung der Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns, die am 22.05.2018) begonnen hat und sich über etwa acht Wochen ziehen wird. Analysiert werden soll dabei das Online-Nutzerverhalten von mindestens 4.000 Befragten, aussagekräftig differenziert nach Bevölkerungs-, Alters- und Branchengruppen sowie nach Wohnorten in Städten und ländlichen Regionen.

„Wir wollen herausfinden, wie ‚online-affin‘ die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind: Wie viel Kaufkraft wird bereits heute durch den digitalen Handel gebunden, welche Produkte werden vornehmlich online oder im Geschäft vor Ort erworben und wie wirken sich regionale und Altersunterschiede auf das Kaufverhalten aus? Diese Fragen müssen wir klären, um den stationären Einzelhandel als Mittelpunkt des öffentlichen Lebens in den Innenstädten und Ortszentren fit zu machen für die Digitalisierung“, gibt Minister Christian Pegel das Ziel der Studie vor.

Untersucht wird auch, wie zufrieden die Einwohner mit den digitalen Angeboten im Handel sind, welche Erwartungen sie an diesen haben und ob eine gemeinsame Präsentation der lokalen Händler im Netz Lösungen für die Probleme in den Innenstädten bieten kann. Die Gutachter sollen zudem die Online-Umsätze in den einzelnen Branchen ermitteln, differenziert nach Größe und Funktion der Städte. Auch auf die Frage, wie der Einzelhandel im Hinblick auf die veränderte digitale Einzelhandelswelt aufgestellt ist, soll die Studie Antwort geben.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Kundenbefragung erfolgt die eigentliche Arbeit. Zusammen mit dem beauftragten Gutachterteam wird das Ministerium Strategien und Konzepte für einen modernen, zukunftsfähigen Einzelhandel im Land entwickeln.

Quelle und mehr: Presseinformation Nr. 106/18 des  Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung MV (EM)

2019-05-23

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