Branchenexperten trafen sich zum Norddeutschen Ernährungsgipfel

Am 10.04.2018 trafen sich mehr als 200 Fachleute aus der Ernährungsbranche und Dienstleistungsbereichen, aus Handel, Politik und Verwaltung, Wissenschaft, Kammern und Verbänden sowie von anderen Partnernetzwerken aus Deutschland zum Norddeutschen Ernährungsgipfel in Warnemünde. Mehr als 20 % der Teilnehmer kamen aus anderen Bundesländern.

Organisator war mit dem Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V. (AMV) der größte Branchenverband im Bundesland M-V.

Zum  Thema „Gute Mitarbeiter gewinnen und halten – aber wie? Arbeitgeberimage – Arbeitsmarktpolitik – Rekrutierungsstrategien“ diskutieren die Anwesenden alte und neue Strategien zur Arbeitskräfterekrutierung und -sicherung.
Zahlreiche Praxisbeispiele unterstrichen dabei die Vielfalt der möglichen Wege. Neben der rein klassischen Arbeitskräftewerbung über Anzeigen, Portale und Jobbörsen haben haben neue Medien ihren Platz im Ringen um gute Arbeitskräfte und Auszubildende eingenommen.

Die Bundesagentur für Arbeit präsentierte die aktuellen Zahlen für die Branche auf dem Arbeitsmarkt in Norddeutschland und führte die Gründe für Besetzungsprobleme von offenen Stellen auf: Neben fehlender Mobilität und Qualifikation sowie geringer Attraktivität bestimmter Berufsbilder oder auch des Arbeitgebers spielen unattraktive Arbeitsbedingungen und der demografische Wandel eine wesentliche Rolle. Chancen sieht sie in der Reduzierung der Ausbildungsabbrüche, der Erhöhung der Beschäftigung von Frauen und von Menschen über 55, der Erhöhung des Arbeitszeitvolumens bei Teilzeitbeschäftigten und des Vorantreibens von Aus- und Weiterbildung.

„Die Wirtschaft ist im Wandel. Die Anforderungen wachsen, Spezialisierung und Qualifizierung für Beschäftigte werden auch im Bereich der Ernährungswirtschaft gebraucht. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Unternehmen und ihre Beschäftigten bei der Bewältigung ihrer Aufgaben. Wichtig ist es, die Herausforderungen aktiv anzugehen, um im Wettbewerb mit anderen weiter vorn mithalten zu können“, sagt der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.
Er machte in diesem Zusammenhang auf die Richtlinie zur Förderung der berufsbegleitenden Qualifizierung von Beschäftigten in Unternehmen (Qualifizierungsrichtlinie) aufmerksam. Unternehmen können für die Kompetenzfeststellung der Beschäftigten, die Analyse des Qualifizierungsbedarfs der Arbeitsplätze in dem Unternehmen oder für die berufliche Qualifizierung ihrer Beschäftigten einen externen Dienstleister beauftragen. Das wird mit 50 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützt. Die Höchstförderung kann bis zu 100.000 Euro pro Förderfall betragen. Zudem werden kleine und mittlere Betriebe bei der Einstellung von Hochschulabsolventen mit technischem Hochschulabschluss unterstützt.

Eine Podiumsdiskussion beleuchtete das Thema der Sicherung von Arbeitskräften und Auszubildenden aus unterschiedlichen Herangehensweisen. Laut verschiedener deutschlandweiter statistischer Erhebungen wird jeder vierte neu abgeschlossene Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst. In Hamburg liegt die Quote bei knapp 28,8 %, in M-V bei 32,9 % und in Brandenburg sogar bei 33,9 %. Baden-Württemberg weist dagegen eine Abbrecherquote von 21,2 % und Bayern von 22 % aus. Hier können Unterstützungsangebote nach dem Präventionsgesetz, z. B. durch die Krankenkassen angeboten; eine gute Hilfe für die Unternehmen vor Ort.

Quelle: Presseinformation der Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V. (AMV)

2018-04-15

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