Was die regionale Gründungsbereitschaft erhöht

Das Gründungsgeschehen hat sich in den zurückliegenden Jahren weiter ausdifferenziert. So sind die Gründungen im gewerblichen Bereich stark rückläufig, wohingegen die Gründungen in den Freien Berufen stetig zugenommen haben.  Zudem gab es stets schon eine höhere Gründungsdynamik in Metropolregionen als in ländlichen Räumen zu beobachten.

In einer Studie hat sich das Institut für Mittelstandsforschung (ifm) Bonn aktuell damit befasst, welche Aspekte sich fördernd bzw. eher hemmend auf die Gründungsbereitschaft auswirken. Dafür wurden Gründungsumfelder anhand von fünf ausgewählten Gründungs-Hotspots untersucht.

Nachfolgend einige Ergebnisse der Studie “Regionale Gründungsumfelder am Beispiel ausgewählter Hot Spots”.

  • Gibt es in einer Region eine Hochschule, wirkt sich dies prinzipiell positiv auf die Gründungsaktivitäten in deren Umfeld aus. Verstärkt wird dies, wenn regionale Unternehmen, Stakeholder und Hochschule eng miteinander kooperieren.
  • In Regionen, in denen die etablierten Unternehmen eng mit Gründern vernetzt sind, haben diese Unternehmen entscheidend zur Start-up-Szene beigetragen. Etablierte Unternehmer fungieren als Investoren und Berater für angehende Gründer und junge Unternehmer.
  • Wirtschaftlich starke Regionen bieten Gründungswilligen in der Regel eine gut ausgebaute Infrastruktur. Das meist höhere Lohnniveau sorgt jedoch dafür, dass junge Unternehmen häufig nur schwer Fachkräfte für offene Stellen finden, da sie mit etablierten Unternehmen um qualifiziertes Personal konkurrieren müssen.
  • Insbesondere in Regionen, in denen die Arbeitsmarktlage für Hochqualifizierte besonders gut ist, werden der Fachkräftemangel bzw. die hohen Gehaltsvorstellungen bei potenziellen Mitarbeitern als Barrieren für Start-ups betrachtet.
  • Eine gut ausgebaute Infrastruktur trägt dazu bei, die Gründungsaktivität in der Breite zu fördern. Infrastrukturelle Vorteile von Metropolregionen mit einer guten wirtschaftlichen Lage werden aber zum Teil durch hohe Kosten sowie geringe Verfügbarkeit von Raum und qualifizierten Fachkräften reduziert.
  • Ein wichtiger Bestandteil der Unterstützungsinfrastruktur für Unternehmensgründungen und gleichzeitig eine der häufigsten Gründungsbarrieren ist die Gründungsfinanzierung. Insbesondere innovative Gründungen sind häufig kapitalintensiv und aufgrund des Neuerungsgrads ihres Unternehmensangebots zugleich risikoreich. Aus diesem Grund ist die regionale Verfügbarkeit von Wagniskapital ein bedeutsamer Aspekt von Gründungsumfeldern.
  • Eine zu kleinräumliche Förderung kann  zur punktuellen Überversorgung der Zentren und Unterversorgung der umliegenden Region und damit zu Konkurrenzsituationen führen.

 

Quelle und mehr:
Studie „Regionale Gründungsumfelder am Beispiel ausgewählter Hot Spots”

2018-03-23

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