Ausschreibung, Konjunkturtendenzen, kleine und kleinste Unternehmen

Konjunkturtendenzen 2018: Investitionen legen weiter zu

Die DeustcheHandwerksZeitung hat auf ihrer Internetseite einen Artikel zu den Konjunkturtendenzen für das Jahr 2018 veröffentlicht.

Nachfolgend die wesentlichsten Punkte in Kürze:

Handwerk für gewerblichen Bedarf
Die Investitionstätigkeit in Deutschland wird sich nach Einschätzung der Wirtschaftsforscher weiter beleben. Die Rahmenbedingungen für das Zulieferhandwerk, das in großen Teilen dem Maschinenbau zuzurechnen ist, haben sich merklich verbessert. 2018 sollte ein spürbarer realer Umsatzzuwachs drin sein.
Risiken erwachsen in den Exportmärkten. Protektionistische Tendenzen in den USA, Großbritanniens Ausstieg aus der EU und die politische Entwicklung in der Türkei sorgen für Unruhe. Auch der technologische Wandel darf nicht verpasst werden.

Kraftfahrzeuggewerbe
Nachdem 2017 die Verkaufszahlen mit Hilfe von Umtauschprämien und Rabattaktionen massiv angeschoben wurden, ist 2018 nach Einschätzung des Herstellerverbands VDA mit einem Neuwagenabsatz unter der Vorjahresmarke von 3,44 Millionen PKW zu rechnen.
Während die Käufer dem Dieselantrieb den Rücken zuwenden, bieten die Hersteller noch kein ausreichend differenziertes und massentaugliches Angebot im Bereich der Elektrofahrzeuge an.

Lebensmittelhandwerk
Bäcker, Metzger, Konditoren und Brauer haben das vergangene Jahr aller Voraussicht nach mit einem realen Umsatzplus von gut zwei Prozent hinter sich gelassen. Ernährung ist mehr denn je ein Lifestyle-Thema, das auch junge Leute interessiert.
Auf der anderen Seite haben viele Menschen für das Einkaufen heute weniger Zeit. Sie schauen nicht erst beim Bäcker und dann beim Metzger vorbei; sie kaufen gleich im Supermarkt. Außerdem treten zunehmend Handelsplattformen für frische Lebensmittel auf den Plan. Der Wettbewerb wird also härter. Hinzu kommen sinkende Lehrlings- und Beschäftigtenzahlen.

Baugewerbe
Deutschlands Bedarf an neuen und modernisierten Wohnungen, Brücken oder Lagerhallen bleibt hoch. Vor allem die Nachfrage nach kleineren Wohneinheiten in Ballungsräumen dürfte sich weiter dynamisch entwickeln. Für 2018 rechnet der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes mit einem Umsatzplus im Wohnungsbau von 3,5 Prozent.
Der gewerbliche Bau (plus vier Prozent) setzt im laufenden Jahr erneut Akzente. Die Zuwanderung in die Ballungszentren löst eine steigende Nachfrage nach Büroarbeitsplätzen aus. Gleichzeitig profitiert der Wirtschaftsbau von der Investitionsoffensive der Deutschen Bahn. Die Geschäfte mit öffentlichen Auftraggebern expandieren im Berichtsjahr ebenfalls.

Gesundheitshandwerk
In den zahntechnischen Labors verändert die Digitalisierung die Arbeitsprozesse grundlegend. Die Prozesse gewinnen an Tempo. Überaus kritisch bewerten die Zahntechniker Übergriffe auf ihre Berufskompetenz. Schon nach wenigen Stunden Schulung zur “zertifizierten Zahntechnikassistentin” stellen Arzthelferinnen Zahnersatz direkt neben dem Behandlungsstuhl her.
Bei den Augenoptikern dürften wieder rund 12,6 Millionen Brillen abgesetzt und damit sechs Milliarden Euro umgesetzt werden. Zusätzliche Chancen ergeben sich durch spezielle Brillen, welche die Nutzung von Smartphones und Tablets erleichtern.

Handwerke für privaten Bedarf
Etwa jeder vierte Betrieb zählt zur Gruppe der Handwerke für privaten Bedarf. Deren Geschäftserfolg hängt überwiegend vom Konsumverhalten in Deutschland ab. Ende 2017 sahen 83 Prozent der Betriebe dem neuen Jahr mit Optimismus entgegen.
Für das Friseurhandwerk ist das größte Problem, dass die Branche nicht genügend Nachwuchs findet. Der Zentralverband hat deshalb Reformen angestoßen: Mit höheren Gehältern, einer Anpassung der Meisterprüfung und einem Studienangebot will man attraktiver werden.

Quelle und mehr: DeutscheHandwerksZeitung, Artikel vom 05.03.2018

2018-03-05

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