Helmholtz

Raus aus dem Elfenbeinturm

Helmholtz fördert drei innovative Projekte im Bereich Wissenstransfer

Ob Klimawandel, Energiewende, Datensicherheit oder die großen Volkskrankheiten – die Wissenschaft in der Helmholtz-Gemeinschaft widmet sich den großen Herausforderungen unserer Gesellschaft und trägt dazu bei, sie zu bewältigen. Dabei müssen die neu gewonnenen Erkenntnisse auch verschiedene Zielgruppen in der Gesellschaft erreichen, um ihre Wirkung zu entfalten. Mehr denn je spielt daher der Austausch mit der breiten Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik eine wichtige Rolle. Ein überzeugender Wissenstransfer schafft ein besseres Verständnis für wissenschaftliche Erkenntnisse und Zusammenhänge in der Gesellschaft und kann wichtige Zukunftsentscheidungen flankieren.

Drei besonders innovative Projekte im Bereich Wissenstransfer wurden Ende 2017 von der Helmholtz-Gemeinschaft im Rahmen eines neuen Förderprogramms ausgewählt. Die drei Projekte erhalten nun über bis zu vier Jahre eine Förderung von bis zu je 1,2 Mio. Euro. Die Hälfte des Geldes stammt aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft, die andere Hälfte steuern die jeweils beteiligten Helmholtz-Zentren bei, an denen die Ideen für die Projekte entwickelt wurden.

„Ich bin mir sicher, dass die ausgewählten Projekte in Zukunft Leuchtturmcharakter entwickeln werden und auch über die Helmholtz-Gemeinschaft hinaus als Vorbild für innovativen Wissenstransfer dienen“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Die Projekte sollen auch nach Ende der Förderung weitergeführt werden und aktiv den Wissenstransfer in ihrem Bereich stärken.

Hier eine kurze Vorstellung der drei geförderten Projekte:

1. Fit in Gesundheitsfragen

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Das Projekt „Energietransformation im Dialog“ aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat sich zum Ziel gesetzt, die Wandlung des Energiesystems in Deutschland mit Hilfe verschiedener Formate unterschiedlichen Zielgruppen zu vermitteln. Bürgerinnen und Bürgern wird wesentliches Grundlagenwissen über Erklärvideos, Workshops, Bürgerforen und Infotouren am KIT vermittelt. Foto: Ralph Schipke

Das Wissen über häufige Volkskrankheiten wie Krebs oder Diabetes ist für jeden Menschen relevant: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, im Laufe des Lebens selbst betroffen zu sein – entweder durch eine eigene Erkrankung oder die eines nahen Angehörigen. Insgesamt ist das Wissen über gesundheitsförderndes,
präventives Verhalten jedoch nur wenig verbreitet. Ziel des Projekts „Fit in Gesundheitsfragen“ ist es, Kindern und Jugendlichen dieses Wissen schon früh zu vermitteln und so die Gesundheitskompetenz dieser Zielgruppe zu verbessern. Dazu werden innovative Unterrichtskonzepte und -materialien entwickelt, um den Schülerinnen und Schülern die biologischen Grundprinzipien zur
Entstehung, Prävention und Behandlung von Krebs und Diabetes sowie die Forschungsarbeiten an den Zentren näher zu bringen. Das Projekt hat das „Life Science Lab“ des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zusammen mit dem Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt – entwickelt.

Ansprechpartner:
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Dr. med. Susanne Weg-Remers
Tel: +49 6221 422100
E-Mail: s.weg-remers@dkfz.de

Heidelberger Life-Science Lab, DKFZ
Dr. phil. Katrin Platzer
Tel: +49 622142 1401
E-Mail: k.platzer@dkfz.de

Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (HMGU)
Ulrike Koller
Tel: +49 89 31872526
E-Mail: koller@helmholtz-muenchen.de

2. Energietransformation im Dialog

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Insgesamt ist das Wissen über gesundheitsförderndes,
präventives Verhalten nur wenig verbreitet. Ziel des Projekts „Fit in Gesundheitsfragen“ ist es, Kindern und Jugendlichen dieses Wissen schon früh zu vermitteln und so die Gesundheitskompetenz dieser Zielgruppe zu verbessern. Foto: Ralph Schipke

Die Energiewende und damit die Umgestaltung der bestehenden Energiesysteme ist in vielen Bereichen eine große Herausforderung für die Gesellschaft. Die intensive Erschließung erneuerbarer Energiequellen, deren Speicherung, die Verknüpfung von Energienetzen (Wärme, Strom, Gas) in einer dezentralen Architektur und ihre Ausstattung mit geeigneter Informationstechnologie sind dabei zentrale Aufgaben, die letztlich nur gemeinsam mit vielen gesellschaftlichen Akteuren gelingen können. Das Projekt „Energietransformation im Dialog“ aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat sich zum Ziel gesetzt, die Wandlung des Energiesystems in Deutschland mit Hilfe verschiedener Formate unterschiedlichen Zielgruppen zu vermitteln. Bürgerinnen und Bürgern wird wesentliches Grundlagenwissen über Erklärvideos, Workshops, Bürgerforen und Infotouren am KIT vermittelt. Weitere Maßnahmen wie transdisziplinäre Seminare und Realexperimente richten sich spezifischer an Studierende, Innovatoren und sogenannte Early Adopters. Wesentliches Element des Projekts ist dabei der Dialog: Die Initiatoren wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch mit gesellschaftlichen Akteuren ins Gespräch kommen, um gemeinsam Transformation voranzutreiben und offene Fragen wiederum in die Forschung zu tragen. Zur Verstetigung des Projektes soll das Karlsruher Transformationszentrum (KAT) aufgebaut werden. Ab 2020 soll das KAT als eigenständige Einrichtung Infrastruktur und Kompetenzen zur Durchführung von Wissensdialogen, Weiterbildung und Beratung sowie Forschung, Lehre und Innovationen zur Nachhaltigkeitstransformation bereithalten.

Ansprechpartner:
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse
Dr. Oliver Parodi
Tel: +49 721 608 26816
E-Mail: oliver.parodi@kit.edu

3. INTERNAS

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Wichtige Umweltthemen – etwa der Klimawandel oder Biodiversität – werden global über verschiedene zwischenstaatliche Zusammenschlüsse wie den Weltklimarat IPCC oder den Weltbiodiversitätsrat IPBES erörtert. Foto: Ralph Schipke

Wichtige Umweltthemen – etwa der Klimawandel oder Biodiversität – werden global über verschiedene zwischenstaatliche Zusammenschlüsse wie den Weltklimarat IPCC oder den Weltbiodiversitätsrat IPBES erörtert. Diese Instanzen entwickeln auch Handlungsempfehlungen zur Zielerreichung internationaler Verpflichtungen zur nachhaltigen Entwicklung. Während solche Assessments in globalen Politikprozessen eine wichtige Rolle spielen, fließen die Ergebnisse deutlich seltener in die nationalen gesellschaftlichen Diskussionen ein. In der deutschen Umweltpolitik etwa bleibt die notwendige Kontextualisierung auf Basis des politischen Bedarfes oft aus. Ziel des Projektes INTERNAS ist es, aktuelle internationale Assessments und deren Analysen und Handlungsoptionen besser für die nationale Politikberatung aufzubereiten und nutzbar zu machen. Dadurch soll zugleich die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele auf nationaler und internationaler Ebene gestärkt werden. Hierzu sollen gemeinsam mit einem breiten Spektrum von Akteuren aus Politik und Gesellschaft noch während der Assessment-Finalisierung mögliche Konsequenzen in Form von Handlungsoptionen für die deutsche Politik erarbeitet werden. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) bündeln in diesem Wissenstransferprojekt ihre Expertise zu terrestrischen, marinen, Küsten- und Polarsystemen.

Ansprechpartner:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ)
Dr. Kristina Raab
Tel: +49 341 235 1650
E-Mail: kristina.raab@ufz.de

Alfred-Wegener-Institut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)
Dr. Gesche Krause
Tel: +49 471 4831 1631
E-Mail: gesche.krause@awi.de

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit rund 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von mehr als vier Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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Ansprechpartner für die Medien:

Quelle: Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

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