KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: November 2017

Das jüngste KfW-ifo-Mittelstandsbarometer, das bei zentralen Indikatoren erneut mit Rekordwerten aufwarten kann, unterstreicht die sehr gute konjunkturelle Lage.

In diesem Jahr wird mit einem Wirtschaftswachstum von 2,3 % gerechnet und für 2018 eine ähnlich hohe Realwachstumsrate von 2,5 % prognostiziert. Nicht zuletzt die steigenden Beschäftigungserwartungen deuten auf eine anhaltend kräftige Dynamik des Aufschwungs hin.

KfW-ifo- MittelstandsbarometerSowohl die kleinen und mittleren Unternehmen als auch die Großunternehmen haben im November die Rekordwerte vom Vormonat erneut übertroffen. Der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers steigt um 0,7 Zähler auf jetzt 31,4 Saldenpunkte.
Ausschlaggebend hierfür ist diesmal eine Verbesserung der Geschäftslage, die nach einem kleinen Rückgang im Vormonat mit 44,5 Saldenpunkten praktisch wieder auf dem Allzeithoch vom September liegt.

Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate bleiben stabil auf hohem Niveau (- 0,1 Zähler auf 18,6 Saldenpunkte). In den optimistischen Erwartungen dürften sich das zunehmende Tempo der Weltwirtschaft und die robuste Binnennachfrage widerspiegeln.

Große sowie kleine und mittlere Unternehmen befinden sich beim Klima auf nahezu gleichen Niveau. Unterschiede gibt es jedoch bei der relativen Bedeutung von Lage und Erwartungen für die jüngsten Veränderungen. Während sich bei den Mittelständlern im November nur die Lage verbessert, geben die Großunternehmen einen deutlichen Zuwachs der Geschäftserwartungen (+ 3,0 Zähler auf 19,8 Saldenpunkte) bei einer unwesentlich veränderten Lage (- 0,7 Zähler auf 43,0 Saldenpunkte) zu Protokoll. 

Bau gibt nach, Industrie legt zu

Im Branchenvergleich ist das Bauhauptgewerbe seit einiger Zeit der Spitzenreiter beim Geschäftsklima. Gerade die im Wohnungsbau besonders aktiven kleinen und mittleren Unternehmen haben in den letzten Monaten immer wieder neue Rekorde gesetzt. Im November lässt die Stimmung mit – 3,3 Zählern zwar deutlich nach, liegt mit 37,3 Saldenpunkten aber noch auf dem zweithöchsten Wert seit Beginn der gesamtdeutschen Befragung im Januar 1991.
Die Stimmung in der mittelständischen Industrie setzt derweil ihren Aufwärtstrend fort und nähert sich allmählich der Baubranche an (+ 1,5 Zähler auf 30,7 Saldenpunkte.
Insgesamt befindet sich das Geschäftsklima in allen Branchen auf einem historisch hohen Niveau, was die Stärke und Ausdauer des Aufschwungs unterstreicht.

Die Beschäftigungserwartungen der mittelständischen Unternehmen übertreffen im November erneut den Rekord vom Vormonat (+ 2,4 Zähler auf 21,4 Saldenpunkte). Bei den Großunternehmen bleibt der Beschäftigungsindikator auf fast unverändert hohem Niveau (+ 0,1 Zähler auf 22,7 Saldenpunkte). Mit 22,5 und 24,4 Saldenpunkten möchten die mittelständischen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes derzeit besonders stark ihre Beschäftigung ausbauen. Unter den Großunternehmen ist mit 36,9 Saldenpunkten ebenfalls der Bau Spitzenreiter.

Bisher keine Spur von politischer Unsicherheit

Bisher zeigt sich in der KfW-ifo-Umfrage noch keine Unsicherheit aufgrund der langwierigen Regierungsbildung. Hierbei ist anzumerken, dass rund 90 % der Antworten vor dem unerwarteten Abbruch der Sondierungen für eine Jamaika-Koalition eingingen.

Für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg stehen jedoch Weichenstellungen an, für die Deutschland eine handlungsfähige Regierung benötigt. So gilt es beispielsweise einem Fachkräftemangel vorzubeugen, damit die Einstellungspläne der Unternehmen weiterhin auf Expansionskurs bleiben können.

Quelle und mehr:
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer 11/2017

2017-12-09

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