Kultur- und Kreativpiloten

Kreativunternehmen aus M-V erhalten Auszeichnung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat am Freitag in Berlin 32 Unternehmen mit dem Titel „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ ausgezeichnet. Zu den Titelträgern gehören auch zwei Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern.

Der Wettbewerb hat in den vergangenen Jahren hohe Bedeutung für Selbständige sowie Klein- und Kleinstunternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft erlangt. In den vergangenen sieben Jahren wurden bereits 224 Kreativunternehmen mit dem Titel „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ ausgezeichnet.
Der Wettbewerb gilt als erfolgreicher Gründerwettbewerb insbesondere im Bereich nicht-technischer Innovationen, die ein bedeutender werdendes Segment der Innovationspolitik sind.

In diesem Jahr arbeiten mehr als 50 Prozent der Projekte an der Schnittstelle von Kultur- und Kreativwirtschaft und anderen Bereichen. Dies zeigt, dass die Branche auch Gesundheit oder Ernährung neu denken kann, dass sie im Bereich Social Entrepreneurship oder Nachhaltigkeit Innovationen hervorbringt und unsere Gesellschaft maßgeblich prägt.
„Wir haben eine lebendige Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die Bundes-Preisträger Stühmer | Scholz Design_büro und ramona stelzer design sind gute Beispiele hierfür. Mit einer innovativen Idee als Basis entstehen bei den Kultur- und Kreativschaffenden marktfähige Produkte, Konzepte und Dienstleistungen. Die Auszeichnung zum Kultur- und Kreativpiloten ist eine große Anerkennung für die beiden Unternehmen und trägt dazu bei, die Kreativwirtschaft aus unserem Land auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, überreichte den Titelträgern ihre Bordkarte zum Check-In ihrer Reise als Kreativpiloten. Denn die Titelträger nehmen an einem einjährigen Mentoring-Programm mit Workshops, Coachings und „Peer Learning“ im Netzwerk teil. Ziel ist es, die Teams in ihrer unternehmerischen Professionalisierung zu begleiten und ihnen die Chance zu geben, ihre persönliche Entwicklung zu entfalten. Die offizielle und feierliche Titelverleihung findet 2018 in Berlin statt.

Die beiden Preisträger aus MV im Kurzporträt:

Stühmer | Scholz Design_büro
TEXLAB: Produktionslabor für textiltechnische Produkte

Eine Winterjacke soll vor allem eins sein: warm. Ein Kinderwagen soll vor allem eins können: Kinder transportieren. Esther Stühmer dachte sich nach ihrem Studium für Produkt- und Modedesign: Da geht noch was. Textilien und Textilprodukte müssen noch mehr können.

Kreativpilot

Copyright: Thomas Parth, www.PetzeundCo.de

Sie gründete mit Barbro Scholz das Stühmer | Scholz Design_büro und fünf Jahre später das TEXLAB. Sie schlagen die Brücke zwischen intelligenten Textilien und wirtschaftlicher Umsetzung. Dort kann ein Unternehmen vor der Serienproduktion ein neues Produkt auf seine Marktreife untersuchen lassen. Im Produktionslabor stellt Esthers Team außerdem textiltechnische Prototypen her. Designer, Schneider, Berater, Trendscouts, Tüftler – das vereint das TEXLAB. Die Ergebnisse ihrer Experimente nutzen sie, um neue Produktionsprozesse für Kunden zu schaffen und neue Entwurfsprozesse für sich selbst zu entwickeln.
„Ich will intelligent wachsen. Was ich so kurz schreibe, ist etwas komplexer und das Komplexe wird durch das Coaching, das Mitdenken, die Erfahrung oder das Netzwerk für mich wieder einfacher. Ich denke, so funktioniert es und das ist ein unglaublicher Mehrwert, den Kreativpiloten auch nach dem Jahr intensiver Zusammenarbeit mit den Coaches bekommen und geben.“
Team: Esther Stühmer; Greifswald, www.stuhmerscholz.de

RAMONA STELZER DESIGN
Schmuck aus Fischleder

Angefangen hat alles mit der Idee, einen Werkstoff zu verarbeiten, der als Abfallprodukt aus der Lebensmittelindustrie entsteht.
Ramona Stelzer aus der Hansestadt Wismar macht Schmuck aus Fischhaut. Das Gerben von Fischleder ist ein altes Handwerk, dass sie mit ihrer Weiterverarbeitung am Leben erhält.

Kreativpilot

Foto: Ramona Stelzer

Das Leder bezieht Ramona zum Teil aus Deutschland, wo es umweltschonend haltbar, weich und elastisch gemacht wird, jedoch sein Markenzeichen – die charakteristische Schuppenstruktur – behält.
Weil keine Haut der anderen gleicht, ist jedes Schmuckstück ein Unikat. So werden Wegwerfprodukte auf sinnvolle, nachhaltige und einzigartige Weise weitergenutzt.
„Ich hoffe, dass mir neue Projektpartner, Denkansätze und eine super spannende Zeit ins Netz gehen. Außerdem möchte ich noch mehr Menschen für mein Produkt Fischleder und meinen Schmuck begeistern und so ein positives Licht auf Mecklenburg-Vorpommern werfen.“
Team: Ramona Stelzer; Wismar; www.ramonastelzerdesign.com

Übrigens: Gründer-MV.de hat Ramona Stelzer mit ihrer Firma schon 2014 in einem Gründerporträt vorgestellt:

Weitere Informationen zu allen Preisträgern und zum Wettbewerb “Kultur- und Kreativpiloten” sind abrufbar unter:
kultur-kreativpiloten.de/titeltraeger.

Quelle: Pressemitteilungen des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit M-V (WM) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)

2017-12-02

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