Wirtschaftsleistung

Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2017

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland legt weiter kräftig zu: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im dritten Quartal 2017 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,8 % höher als im Vorquartal. In der ersten Jahreshälfte 2017 war das BIP ebenfalls deutlich gestiegen, und zwar um 0,6 % im zweiten und 0,9 % im ersten Quartal.

Positive Impulse von Außenhandel und Ausrüstungsinvestitionen

Positive Impulse kamen im dritten Quartal vom Außenhandel: Nach vorläufigen Berechnungen stiegen die Exporte von Waren und Dienstleistungen gegenüber dem zweiten Quartal 2017 um 1,7 %. Die Importe legten im Vergleich zum Vorquartal ebenfalls zu, stiegen mit + 0,9 % jedoch weniger stark als die Exporte. Dadurch hatte der Außenbeitrag – also die Differenz von Exporten und Importen – einen rechnerisch positiven Effekt auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.
Die privaten Konsumausgaben (- 0,1 %) und die Konsumausgaben des Staates (- 0,0 %) blieben in etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals 2017.
Die Investitionen entwickelten sich nach vorläufigen positiv gegenüber dem Vorquartal:
Während insbesondere in Ausrüstungen – darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge – mehr investiert wurde (+ 1,5 %), waren die Investitionen in Bauten im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 leicht rückläufig (- 0,4 %).

Arbeitsproduktivität gestiegen

Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2017 wurde von 44,5 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 668 000 Personen oder 1,5 % mehr als ein Jahr zuvor.
Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes BIP je Erwerbstätigen, ist im dritten Quartal 2017 um 0,8 % gestiegen. Je Erwerbstätigenstunde gemessen war der Anstieg mit + 1,1 % höher, da im Durchschnitt je Erwerbstätigen 0,3 % weniger Arbeitsstunden geleistet wurden als im Vorjahr. Dies ergaben erste vorläufige Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit.

Wachstumsimpulse im Vorjahresvergleich vor allem aus dem Inland

Im Vorjahresvergleich kamen die positiven Impulse im dritten Quartal 2017 vor allem aus dem Inland:
Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 2,1 % höher als im Vorjahr, die Konsumausgaben des Staates um 0,9 %.
Die Bauinvestitionen legten um 3,2 % zu, insbesondere in Wohnbauten wurde mehr investiert als im dritten Quartal 2016. In Ausrüstungen – darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge – wurde ebenfalls mehr investiert als ein Jahr zuvor (+ 4,6 %).
Auch vom Außenhandel kamen positive Wachstumsimpulse: Die preisbereinigten Exporte von Waren und Dienstleistungen stiegen nach vorläufigen Berechnungen um 4,8 % und damit weniger stark als die Importe mit + 5,5 %.
Insgesamt trug der Außenbeitrag als Saldo aus Exporten und Importen rechnerisch 0,1 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum bei.

Bruttowertschöpfung in nahezu allen Wirtschaftsbereichen gestiegen

Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung war im dritten Quartal 2017 in fast allen Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor. Den stärksten Anstieg hatte der Bereich Information und Kommunikation (+ 3,6 %), gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (+ 3,4 %).
Deutliche Anstiege der Wirtschaftsleistung zeigten sich auch im Handel, Verkehr, Gastgewerbe (+ 3,1 %) und im Baugewerbe (+ 2,7 %).
Einzig bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern gab es im Vorjahresvergleich einen leichten Rückgang von 0,6 %.

Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche stieg im dritten Quartal 2017 um 2,5 % gegenüber dem dritten Quartal 2016.

Brutto- und Nettolöhne gestiegen

In jeweiligen Preisen war das Bruttoinlandsprodukt um 4,3 % und das Bruttonationaleinkommen um 4,6 % höher als ein Jahr zuvor.
Das Volkseinkommen, das sich aus dem Arbeitnehmerentgelt sowie den Unternehmens- und Vermögenseinkommen zusammensetzt, nahm nach ersten vorläufigen Berechnungen insgesamt ebenfalls zu (+ 5,1 %).

Die Bruttolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer waren um 4,6 % höher als ein Jahr zuvor, die Nettolöhne und -gehälter um 4,4 %.
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 4,2 %, die privaten Konsumausgaben um 3,9 %. Daraus errechnet sich für die Sparquote der privaten Haushalte im dritten Quartal 2017 ein vorläufiger Wert von 8,3 %; das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor.

Quelle und mehr: Statistisches Bundesamt (Destatis)

2017-11-25

Print Friendly, PDF & Email