Backhaus will gezielt strukturschwache Regionen fördern

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus setzt sich weiter für eine gezielte Förderung strukturschwache Regionen in ländlichen Regionen ein, die besonders stark von wirtschaftsstruktureller Schwäche und von den Auswirkungen des demografischen Wandels betroffen sind. Das erklärte der Minister auf der heutigen Jahreskonferenz 2017 des FORUM Ländliche Räume und Demografie MV in Torgelow. Thema der Jahreskonferenz – sie ist die zweite Veranstaltung des im vergangenen Dezember von Landgesellschaft und Landwirtschaftsministerium in Güstrow gegründeten Netzwerkes FORUM MV – waren „Strategien zur Stärkung ländlicher Räume“.

Bereits seit Juni 2017 ist eine interministerielle Arbeitsgruppe damit befasst, in landesweit zunächst vier Modellregionen – Goldberg, Triebsees, Loitz und die Region Stettiner Haff mit Eggesin, Ferdinandshof, Torgelow und Ueckermünde – den konkreten Förderbedarf zu ermitteln und geeignete Instrumente und Ansätze zur Entwicklung dieser Regionen zu erarbeiten, informierte Backhaus. „Dort, wo es enorme Schrumpfung gibt, muss der Staat eingreifen, denn wir wollen und dürfen keine Region aufgeben“, sagte er.

Über die neu in das Landesraumentwicklungsprogramm aufgenommene Raumkategorie „LändlicheGestaltungsRäume“ können strukturschwache Regionen neben Mitteln aus dem bereits bestehenden „Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum 2014 bis 2020“ (EPLR) weitere Förderinstrumente beanspruchen. Beispielsweise fließen aus dem Strategiefonds der SPD-CDU-Koalition im Ressortbereich des Landwirtschaftsministeriums von 2017 bis 2021 insgesamt 2,732 Millionen Euro etwa in die Direktvermarktung im ländlichen Raum, in das Projekt Schul- und Integrationsgärten oder etwa zur Unterstützung von Tierheimen, Kleingartenvereinen oder des Bienenzentrums Bantin, erläuterte Backhaus.

Aufgabe und Stärke des Netzwerkes FORUM Ländliche Räume und Demografie sieht der Minister darin, dass das Gremium Akteuren aus dem ländlichen Raum Möglichkeit zum Austausch untereinander und zur Vernetzung mit Fachleuten und Institutionen bietet, die zum Beispiel über Fördermöglichkeiten informieren.

 

strukturschwache Regionen

Im Schnitt könne nur etwa jeder zweite Bewohner strukturschwacher Regionen Busverbindung, Hausarzt oder Apotheke, Supermarkt oder Grundschule binnen 30 Minuten erreichen. Foto: Ralph Schipke

Auf der Veranstaltung wurde deutlich, dass Bevölkerungsrückgang und Überalterung vor allem in ländlichen Regionen abseits der Küsten und der Städte sichtbar werden. Im Schnitt könne nur etwa jeder zweite Bewohner strukturschwacher Regionen Busverbindung, Hausarzt oder Apotheke, Supermarkt oder Grundschule binnen 30 Minuten erreichen. Die Ausdünnung der Daseinsvorsorge zeige sich darin, dass gerade ältere Menschen in die Städte umzögen, weil die Leistungspalette dort gut erreichbar angeboten werde, verdeutlichte der Minister.

„Kernthemen für diese Regionen sind Mobilität, Digitalisierung, die Sicherung der Grundversorgung sowie Befähigung und Unterstützung der Akteure vor Ort“, sagte Till Backhaus. Wichtig sei es, zentral gelegene „Ankerdörfer“ so zu entwickeln, dass die Bewohner im Umkreis von höchstens zehn Kilometern alle Angebote der Daseinsvorsorge – Gesundheit, Versorgung, Bildung, Kultur – erreichen können. „Stabilisierung ist die Kernaufgabe für die ländlichen Gestaltungsräume“, sagte er.

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt
10/04/2017

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