MINT-Ausbildung in Deutschland gelobt

In regelmäßigen Abständen untersucht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), wie es um die Bildung weltweit bestellt ist.

Die aktuell veröffentlichte  Studie „Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren“ enthält Daten zum Aufbau, zur Finanzierung und zur Leistung der Bildungssysteme in den 35 OECD-Ländern und einer Reihe von Partnerländern. Zwei neue Indikatoren liefern erstmals Vergleichsdaten zu den Erfolgsquoten im Sekundarbereich II sowie zu den Zugangskriterien für den Tertiärbereich. Ein Kapitel widmet sich dem bildungspolitischen Ziel der Agenda 2030.

In ihrem neuesten Bericht lobt die OECD Deutschland für die akademische und duale Ausbildung im MINT-Bereich. So ist Deutschland Spitzenreiter bei der Studienanfänger- und Absolventenquote in den wichtigen MINT-Fächern. Auch eine hohe Qualität der Ausbildung wird Deutschland bescheinigt. Ebenso positiv bewertet wird der Übergang zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt.

Das Angebot an gut ausgebildeten Fachkräften stimmt also – allerdings ist die Nachfrage nach diesen Fachkräften noch höher.
So hat die MINT-Arbeitskräftelücke im August 2017 mit 274.600 einen neuen Höchststand erreicht. Es fehlen immer mehr Arbeitskräfte im naturwissenschaftlich-technischen Bereich

Der MINT-Report des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) für das Frühjahr 2017 hat dazu festgestellt: Besonders begehrt bei deutschen Unternehmen sind Experten für IT.
Fast 40 Prozent der offenen MINT-Jobs für Akademiker entfallen auf diesen Bereich. Für die Herausgeber des Reports ist dies eine Folge der fortschreitenden Digitalisierung der Wirtschaft.
Während im MINT-Bereich der Anteil der Hochschulabsolventen in den entsprechenden Fächern wächst (35 Prozent im Jahr 2015), ging er zuletzt unter den beruflich ausgebildeten Fachkräften von 22,3 Prozent im Jahr 2005 auf 18,8 Prozent im Jahr 2015 zurück.

Die MINT-Branche steht auch vor großen demografischen Herausforderungen:
Bis zum Jahr 2019 resultiert ein jährlicher Ersatzbedarf bei den Fachkräften in Höhe von 251.000 Personen, der in den darauf folgenden Jahren noch stärker ansteigen wird. Bei Akademikern wird mit 53.700 fehlenden Kräften im Jahr 2019 ebenfalls ein neuer Höchststand erreicht, der noch weiter wachsen wird.

 

Die OECD-Studie „Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren“ kann hier heruntergeladen werden:
www.oecd-ilibrary.org/education/bildung-auf-einen-blick-2017_eag-2017-de

2017-09-13

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