Arbeitsmodelle, Büro

Flexible Arbeitsmodelle: Studie über Vor- und Nachteile

In einer internationalen Studie wurden über 24.000 Beschäftigte (darunter 2.015 aus Deutschland) aus 12 Ländern zu Arbeitsmodellen in der heutigen Zeit befragt.

Hier ein paar Zahlen aus Deutschland:

  • Wenn Arbeitnehmer in Deutschland entscheiden dürften, von wo aus sie ihre beruflichen Aufgaben erledigen, haben sie automatisch eine bessere Kontrolle über ihre Work-Life-Balance (71 Prozent der Befragten) als diejenigen, die Tag für Tag im Büro anwesend sind.
  • 51 Prozent der Studienteilnehmer gaben zudem an, dass sie im Homeoffice produktiver arbeiten können.
  • 45 Prozent nutzen flexible Arbeitszeiten, um körperlich fit zu bleiben oder Hobbys nachzugehen.
  • Weitere 41 Prozent profitieren davon, Kindererziehung und Beruf besser unter einen Hut zu bringen, während sich 21 Prozent der Pflege kranker Angehöriger widmen können.
    Allerdings: Hätten sie die Wahl, würden 42 Prozent der Befragten am liebsten im Einzelbüro arbeiten und nur 39 Prozent tatsächlich Homeoffice, Cafés oder den Park bevorzugen.
    Die Gründe dafür sind unterschiedlich: 60 Prozent der deutschen Studienteilnehmer befürchten, durch flexible Arbeitsmodelle und der „Always-on-Mentalität“ ungewollt Mehrarbeit leisten zu müssen.
  • In Deutschland befürchten 57 Prozent der Befragten (International: 62 Prozent), dass sie im Homeoffice als weniger fleißig gelten könnten als ihre Kollegen im Büro. In der Generation der Millennials teilen sogar 66 Prozent diese Ansicht.
  • 73 Prozent der befragten Deutschen nutzen Collaboration-Technologien, um sich mit Kollegen an anderen Standorten auszutauschen, über ein Drittel greift sogar mehr als dreimal pro Tag zur Videokamera.
    87 Prozent bestätigen, dass solche Lösungen vor allem die Produktivität in Teams steigern, die über mehrere Standorte verteilt sind.
    60 Prozent gaben an, dass Videokonferenzen dabei helfen, die Kollegen besser kennenzulernen und Beziehungen zu ihnen aufzubauen.

Zum Download der Studie (englisch)

Fazit:

Die Ergebnisse der Studie sind zum einen ein Beleg dafür, dass der Anteil flexibler Arbeitsmodelle weiter zunehmen wird. Andererseits wird aber auch klar, dass sie nicht ohne Weiteres eingeführt werden können. Vielmehr müssen Prozesse, Leitbilder und Führungskulturen in Unternehmen entsprechend angepasst und flexibles Arbeiten in den Arbeitsalltag integriert werden.
Fakt ist auch: Unter den Bedingungen des demografischen Wandels und dem damit verbundenen Fachkräftemangel sind durchaus die Firmen im Vorteil, die ihren Mitarbeitern mehr Freiräume bieten.

2017-05-08

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