Arbeit

Aktuelle Zahlen zu Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Deutschland

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat den aktuellen IAB-Kurzbericht 9/2017 „IAB-Prognose 2017“ veröffentlicht.

Neben Aussagen zu Arbeitsmarkt und Wirtschaftsentwicklung sind in der IAB-Prognose  auch aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Arbeitszeit in Deutschland enthalten.
Demnach hat die durchschnittliche Jahresarbeitszeit aller voll- und teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer im Jahr 2016 um 0,3 % abgenommen.
Diese kalenderbedingte Abnahme wird sich voraussichtlich mit – 0,7 % auch in diesem Jahr weiter fortsetzen, da es 2017 insgesamt drei potenzielle Arbeitstage weniger als im Vorjahr geben wird.

Trotz dieses Arbeitszeitrückgangs ist das gesamte Arbeitszeitvolumen aller Erwerbstätigen – das Produkt aus der durchschnittlichen Arbeitszeit aller Erwerbstätigen und der Erwerbstätigenzahl – im Jahr 2016 zum dritten Mal in Folge gestiegen. Grund dafür ist die anhaltend wachsende Zahl an Erwerbstätigen.

Entwicklung  unterschiedlicher Arbeitszeitkomponenten 2016 und Prognosen für 2017
  • Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit aller Vollzeitbeschäftigten lag unverändert bei 38,07 Stunden und wird sich laut Prognose auch 2017 nicht verändern.
  • Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Teilzeitbeschäftigten stieg 2016 auf 16,38 Stunden und wird 2017 voraussichtlich weiter steigen auf 16,54 Stunden. Diesen Anstieg führt das IAB vor allem auf den sinkenden Anteil der Minijobs an allen Teilzeitbeschäftigten an.
  • Laut IAB stiegen die bezahlten Überstunden pro Arbeitnehmer 2016 ggü. dem Vorjahr um 1,2 Stunden pro Jahr auf insgesamt 20,9 Stunden leicht an. 2017 werden sie voraussichtlich auf Vorjahresniveau bleiben.
    Die unbezahlten Überstunden sind nach Angaben des IAB 2016 ggü. dem Vorjahr um 0,3 Stunden pro Jahr gesunken und lagen bei insgesamt 24 Stunden pro Jahr pro Arbeitnehmer.
    Das IAB prognostiziert für 2017 wieder einen leichten Anstieg auf 24,2 Stunden pro Jahr und Arbeitnehmer. (Überstunden, die auf Arbeitszeitkonten gebucht werden, sind in den Zahlen der “Überstunden” nicht enthalten. Sie werden durch die Veränderungen der Salden der Arbeitszeitkonten erfasst.)
  • Der tarifliche Regelurlaub lag 2016 unverändert bei durchschnittlich 29,8 Tagen und wird sich auch 2017 nicht verändern.
  • Die ausgefallenen Arbeitsstunden durch Krankheitstage sind 2016 signifikant gestiegen auf insgesamt 63,9 Stunden von 59,1 Stunden in 2015. Für 2017 prognostizieren die Wissenschaftler aufgrund der starken Verbreitung der Influenza einen weiteren Anstieg auf insgesamt 66,6 Stunden pro Jahr.
  • Jeder zehnte Erwerbstätige war im Jahr 2016 selbstständig oder ein mithelfender Familienangehöriger.
    Die durchschnittliche jährliche Arbeitszeit in dieser Personengruppe betrug  1.964,5 Stunden (zum Vergleich: Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 1.644,8 Stunden) und ist damit leicht um 0,2 % gestiegen.
    Die Arbeitszeit der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen dürfte 2017 deutlich kürzer werden (-1,2 %).

 

Quelle und mehr: IAB-Prognose 2017

2017-04-11

 

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