MV wird überdurchschnittlich häufig als Urlaubsland weiterempfohlen

Die erste große Gästebefragung seit 2010 zeigt:
MV wird überdurchschnittlich häufig als Urlaubsland weiterempfohlen.

„Mecklenburg-Vorpommern wird von seinen Gästen überdurchschnittlich häufig weiterempfohlen und oft mehrfach besucht. Zudem ist die Zufriedenheit der Gäste insgesamt sowie mit ihrer Unterkunft weiterhin hoch. Das sind gute Nachrichten.
Allerdings werden dagegen beispielsweise die Erreichbarkeit des Urlaubslandes, der öffentliche Nahverkehr oder die Ladenöffnungszeiten schlechter eingeschätzt. Wir haben also noch einige Baustellen offen und müssen überlegen, wie wir sie schließen können“, bilanzierte Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landestourismusverbandes, zentrale Ergebnisse der ersten großen und repräsentativen Gästebefragung seit 2009/2010.

Dafür wurden zwischen Sommer 2015 und Sommer 2016 6.000 Urlaubsgäste in allen Urlaubsregionen im Auftrag des Tourismusverbandes MV ausführlich befragt.

Die Befragung ergibt ein genaues Profil der Stärken und Schwächen des Urlaubslandes. Der Verband und seine Partner werden die Resultate intensiv auswerten und Strategien von Werbung und Qualitätssicherung daran ausrichten.
Die Ergebnisse fließen ein in den so genannten Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus.

Hier einige der Ergebnisse:

Zufriedenheit der Gäste

92 % der MV-Gäste sind mit ihrem Aufenthalt zufrieden oder sehr zufrieden; der Mittelwert auf einer Notenskala von 1 bis 6 liegt mit 1,78 immer noch sehr hoch, wenngleich etwas niedriger als bei den 2010 veröffentlichten Vergleichsergebnissen (1,72).
Noch etwas stärker ausgeprägt als vor sieben Jahren wiederum ist die Absicht, Mecklenburg-Vorpommern wieder zu besuchen – 81 % der Gäste wollen sicher oder sehr sicher wiederkommen (Note 1,71 im Vergleich zu 1,77 bei der letzten Befragung).
Auch der Wille, das Urlaubsziel Mecklenburg-Vorpommern sicher oder sehr sicher weiterzuempfehlen, ist noch größer als 2010: 91 % der befragten Urlauber äußern sich entsprechend (Note 1,61 im Vergleich zu 1,74 bei der letzten Befragung).

Positiv bewertet werden von den Gästen unter anderem auch die Landschaft (Note 1,46 zu 1,37 im Jahr 2010), die Gastfreundschaft (Note 1,72 zu 1,80 im Jahr 2010), die Atmosphäre (1,70 zu 1,69), das Ortsbild (1,83 zu 1,85) und die Architektur (1,84 zu 1,85).

ÖPNV, Öffnungszeiten, Veranstaltungs- oder Schlechtwetterangebote
Das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln erhielt nur die Durchschnittsnote 2,47 (2010: 2,26).
Deutlich kritischer bewertet werden auch die über die Bäderverkaufsordnung eingeschränkten Öffnungszeiten (2,12 zu 1,99).
Auch bei der Erreichbarkeit (2,14 zu 2,09 im Jahr 2010), der Barrierefreiheit (2,29, ohne Vergleichswert) oder der Beschilderung von Wegen (2,18 zu 2,01) besteht Verbesserungsbedarf.

Zudem schneiden die Einkaufsmöglichkeiten (2,33 zu 2,13) schwächer ab als 2010.
Mit dem Veranstaltungsangebot (2,44 zu 2,14), dem Schlechtwetterangebot (2,94 zu 2,27) und dem Kunst- und Kulturangebot (2,36 zu 2,06) werden überdies Bereiche schlechter bewertet, die zu den Handlungsschwerpunkten in touristischen Regionen und Gemeinden gehören.

Inzwischen etwas mehr Gäste aus den westlichen Bundesländern
52 % der deutschen Gäste stammen laut Befragung aus den westlichen Bundesländern, 48 % aus den östlichen Ländern. 2010 war dieses Verhältnis noch umgekehrt.
Entsprechend hat sich der Anteil der Erstbesucher von 5,9 % auf 10,0 % verbessert.
Zugleich bezeichnen sich deutlich mehr Urlauber als Stammgäste des Landes (42,4 % gegenüber 22,9 % 2010) gegenüber den so genannten Intervallgästen (36,4 %), die ab und zu wiederkehren.
Angeführt wird die Liste der Herkunftsbundesländer von Nordrhein-Westfalen (14,7 %) vor Sachsen (12,4 %), Niedersachsen (11,0%). Nach wie vor schwächer vertreten sind Gäste aus süddeutschen Bundesländern wie Bayern (3,9 %) oder Rheinland-Pfalz (2,1 %), aber auch aus Hamburg (2,4 %).

Aufenthaltsdauer und Unterkunft
Sogar leicht gestiegen ist die Dauer des Aufenthaltes. Betrug sie im Jahr 2010 durchschnittlich 8,5 Nächte, sind es nun 8,7 Nächte.
Bevorzugt zieht es die Gäste der Befragung zufolge in Hotels (36,2 %) und Ferienwohnungen bzw. Privatquartiere (34,0 %).
Abgenommen hat der Anteil der Kur- und Rehakliniken, der bei 5,3 % liegt.

Anteil der Familien wächst
Familien und Familienverbände machen 28 % der Gäste aus, das sind sechs Prozentpunkte mehr als 2010.
Die größte Gruppe der Reisenden machen mit 50,0 % nach wie vor Paare aus; 12,0 % der Befragten gaben an, allein zu reisen.

Gäste suchen Ruhe und schätzen die natürlichen Vorzüge des Landes
Drei Viertel der Befragten (72,5 %) fühlen sich von Landschaft und Natur angezogen. Geschätzt werden auch Luft und Klima (59,4 %) sowie Strände und Seen (51,0 %).
Ruhe ist fast jedem Zweiten (46,6 %) ein wichtiges Bedürfnis.
Zudem zählen für 41,5 % gute Erfahrungen aus der Vergangenheit.
Nachtleben, Einkaufsmöglichkeiten und gastronomische Angebote hingegen sind weniger relevant für die Urlaubsentscheidung.

Den Gästewünschen entsprechen die Urlaubsarten
Zwei Drittel der MV-Reisenden (66,3 %) verbringen einen Erholungsurlaub. Dahinter stehen Natururlaub (31,2 %) und Badeurlaub (29,4 %).
Aktive Urlaubsformen folgen leicht abgesetzt, wobei Radreisen mit 22,1 % Anteil an Bedeutung gewonnen haben und auch Aktiv-Urlaub allgemein (12,5 %) und Wanderurlaub (12,2 %) nennenswerte Anteile verbuchen.
Kultururlaub spielt für 10,0 % der MV-Gäste eine Rolle, als Städteurlauber sehen sich 9,8 %.
Wellness- und Gesundheitsurlaub sind wie erwartet im Winterhalbjahr von höherer Bedeutung als im Sommer. Mehrfachnennungen waren bei den Fragen dieser Kategorien möglich.

Bei den Aktivitäten im Urlaub dominieren die Klassiker: Die Gäste wollen Ausspannen, Flanieren und Spazieren, und sie wollen die Natur aktiv nutzen – beim Schwimmen, Radfahren oder Wandern.
Zunehmend wichtiger wird der Genuss regionaler Speisen und Getränke. Eine eher untergeordnete Rolle bei den Aktivitäten spielen kulturelle Angebote.

Information im Netz, Buchung direkt bei der Unterkunft
Ein differenziertes Bild ergibt sich bei den Informationsquellen der Urlauber:
Vorn rangiert das Internet, über das sich zwei Drittel der Gäste (67,9 %) informieren.
Weiterhin wichtig sind jedoch auch gedruckte Informationen in Reiseführern, Broschüren oder Berichten (41,4 %).
Daneben zählen auch Empfehlungen von Freunden, Bekannten und Verwandten (37,3 %).

Weniger relevant sind Social-Media-Kanäle (1,9 %) und Messen (0,6 %).
Gebucht wird wiederum vornehmlich in der Unterkunft selbst – 61,6 % wählen diesen Weg. Internetportale und Buchungsplattformen folgen mit starkem Zuwachs mit 15,3 % (2010: 2,0 %).
Auf Reisebüros und -veranstalter entfallen 8,2 % der Buchungen.

Weitere Grafiken zur Gästebefragung Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus

Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern, Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus

2017-03-01

Print Friendly, PDF & Email