Väter wünschen Vereinbarkeit: Job und Familie

Noch gibt es bei den Unternehmen in Sachen Väterfreundlichkeit deutlichen Handlungsbedarf – doch es tut sich was: Junge Väter nehmen die Väterfreundlichkeit ihrer Arbeitgeber positiver wahr als der Durchschnitt. Das zeigt das nun veröffentlichte 2. Väter-Barometer.

Eine väterfreundliche Personalpolitik ist ein wichtiger Teil der NEUEN Vereinbarkeit und als solcher in der Arbeitswelt angekommen, heißt es in einer Pressinfo  Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Dies bestätigen Väter und Arbeitgeber in der jetzt erschienenen zweiten Auflage des Väter-Barometers. Die befragten Unternehmen haben erkannt, dass „klassische“ Vereinbarkeitsangebote Väter nicht angemessen ansprechen und bieten deshalb vermehrt individuell gestaltbare Maßnahmen wie flexible Arbeitszeit, flexible Führungsmodelle oder mobiles Arbeiten an. So plant beispielsweise mittlerweile jedes vierte Unternehmen Maßnahmen zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung. Allerdings sind sie von einem niedrigen Niveau gestartet – gerade für Väter älterer Kinder bleiben Defizite bestehen, was Kommunikation und Angebote betrifft.

1000 Väter befragt

Die repräsentative Befragung von 1.000 Vätern und 300 Arbeitgebern zeigt, dass sich Väter ein Arbeitsleben wünschen, das mit dem Familienleben vereinbar ist. Gerade bei jungen Vätern zwischen 18 und 29 Jahren ist der Wunsch nach einer möglichen Arbeitszeitreduzierung zugunsten der Familie besonders stark: Sieben von zehn Befragten interessieren sich dafür. Insbesondere der Wunsch nach vollzeitnaher Teilzeit ist in dieser Altersgruppe ausgeprägt. Der Anteil der jungen Väter, die ihre Arbeitszeit um bis zu 20% reduzieren wollen, hat sich gegenüber 2015 auf 46% verdoppelt.

Viele Unternehmen offen für Familiensinn

Zudem empfinden junge Väter die Kultur in ihren Unternehmen als väterfreundlicher als die Gesamtheit der Väter. Sie nehmen sowohl ein stärkeres systematisches Interesse der Arbeitgeber an ihnen und ihrer Rolle als Väter wahr und fühlen sich auch durch die Kommunikation der Unternehmen besser angesprochen als die Gesamtheit der Väter.
Fazit: Deutschlands Arbeitgeber schätzen ihre Vereinbarkeitsangebote realistischer ein als noch 2015, haben ihr Angebot an Vereinbarkeitsmaßnahmen – gestartet von niedrigem Niveau – aber hinsichtlich flexibler Modelle ausgebaut. Die familienpolitischen Leistungen wie Elterngeld und ElterngeldPlus haben das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Vätern gestärkt: Gerade junge Väter fühlen sich von den Angeboten angesprochen und haben das Gefühl, familiäres Engagement werde von den Unternehmen verstärkt akzeptiert und unterstützt. Die Unternehmen sind offen für väterfreundliche Maßnahmen – Väter machen gute Erfahrungen mit der Elternzeit. Spielräume für Verbesserungen gibt es aber für Väter älterer Kinder. Nun müssen gute Beispiele und Vorbilder auf allen Ebenen geschaffen und aktiv kommuniziert werden.
Repräsentativ befragt wurden für das Väter-Barometer 2016 rund 1.000 abhängig Beschäftigte Väter mit minderjährigen Kindern und rund 300 Arbeitgeber aller Branchen und Größen.

Die ausführlichen Ergebnisse des Väter-Barometers finden Sie hier.

2016-12-01

 

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