Start ups und KMU

Wie kommen Etablierte und Start-ups zueinander?

70 Prozent der deutschen Start-ups wünschen sich mehr Matching mit mittelständischen Unternehmen. Fruchtbare Zusammenarbeit: Wie Start-ups und Mittelständler voneinander profitieren.

Flexibilität, Innovationskraft und Risikobereitschaft – das sind nur drei der vielen Merkmale, die Start-ups auszeichnen. Die jungen Unternehmen verkörpern darüber hinaus eine Kultur des Ausprobierens, Scheiterns und wieder Aufstehens. Das alles sind Eigenschaften, die die Entwicklung innovativer Produkte oder Dienstleistungen enorm fördern, und das wiederum macht Start-ups so interessant für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Beide Seiten profitieren

Start ups und KMUKooperationen zwischen bereits etablierten Mittelständlern und experimentierfreudigen Start-ups bergen ein enormes Potenzial, wenn es um die Erschließung neuer Geschäftsfelder geht. Denn durch die zunehmende Digitalisierung wird auch der Mittelstand gefordert, sich den verändernden Gegebenheiten anzupassen und den Trend nicht zu verschlafen. Ein dynamisches Unternehmen als Partner ist gefragt – und genau dort setzen die Start-ups an.

Laut „Trendbarometer Junge IKT-Wirtschaft 2016“, einer Publikation des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), haben bereits ein Viertel der darin befragten Jungunternehmen mit Mittelständlern zusammengearbeitet. Und das Interesse an Kooperationen wächst auch von Seiten der Start-ups, denn mehr als 70 Prozent wünschen sich ein intensiveres Matching mit dem Mittelstand.

„Um erfolgreich miteinander zu arbeiten, müssen sich Start-ups und Mittelständler auf Augenhöhe begegnen und ihre Zusammenarbeit genau definieren, denn es sollte eine Win-Win-Situation entstehen“, erklärt Wolfram Groß, Projektleiter des „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“. „Betrachtet man die Kooperationsmöglichkeiten etwas genauer, wird schnell deutlich, dass beide Seiten von einer Zusammenarbeit profitieren können. Neben finanziellen Ressourcen, die Mittelständler den Start-ups zur Verfügung stellen können, indem sie beispielsweise Aufträge vergeben, profitieren die jungen Unternehmen auch von den Erfahrungen der Mittelständler auf Gebieten wie Marketing, Vertrieb und Logistik, konkret etwa der Nutzung des Vertriebsnetzes der KMU. Die Mittelständler wiederum erhalten durch solche Kooperationen Zugang zu neuen, innovativen Technologien, der ihnen sonst eventuell verwehrt bliebe oder nur mit hohem Aufwand und Risiko realisiert werden kann.“

Das Trendbarometer „Junge IKT-Wirtschaft 2016“ ist eine Erhebung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zum „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“. Befragt wurden junge IKT-Unternehmen, die in den Jahren 2011 bis 2015 am Gründerwettbewerb teilgenommen haben, zu ihrer wirtschaftlichen Situation, ihren Erwartungen für die Zukunft und den Rahmenbedingungen für Start-ups. Die Publikation steht in Kürze unter www.gruenderwettbewerb.de zur Verfügung.

 „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“

Der „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ ist ein Ideenwettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), der in zwei Phasen verläuft. In der ersten Phase können sich IKT-Start-ups mit einer kurzen Ideenskizze bewerben. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine schriftliche Einschätzung ihrer Gründungsidee hinsichtlich Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken. Die Top-50 der ersten Runde haben in Phase 2 die Möglichkeit, ihr Konzept zu überarbeiten. Ausgezeichnet werden schließlich bis zu sechs Gründungsideen mit Hauptpreisen von jeweils 32.000 Euro. Darüber hinaus werden bis zu fünfzehn weitere Gründungsideen mit jeweils 7.000 Euro ausgezeichnet. Jährlich finden zwei Wettbewerbsrunden statt. In der aktuellen Wettbewerbsrunde wurde Mitte November die Phase 2 gestartet. Alle Start-ups, die von der Jury aufgefordert werden, haben bis zum 2. Januar 2017 Zeit, Ihre Ideenskizzen zu überarbeiten. Die Preisträger werden auf der CeBIT 2017 ausgezeichnet.

Die neue Wettbewerbsrunde startet im Januar 2017. Bis zum 31. März 2017können wieder innovative Konzepte eingereicht werden.

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