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Wie gelingt der Transfer von Industrie 4.0 in den Produktionsalltag?

Mit ihrem Messeauftritt auf der SPS IPC Drives in Nürnberg, Europas führender Fachmesse für elektrische Automatisierung, konnten die Technologie-Initiatve SmartFactory KL e. V. und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) im November 2016 ein breites Spektrum an Kompetenzen auf dem Gebiet Industrie 4.0 präsentieren. Ziel war es, an Hand der ausgestellten Demonstratoren aufzuzeigen, wie der Transfer von Industrie 4.0 in den Produktionsalltag gelingt.

„In der Weiterentwicklung der agilen Fabriksysteme und der Mensch-Maschine-Interaktion sehen wir eine große Chance für den erfolgreichen Transfer unserer Industrie 4.0-Technologien in die produzierenden Unternehmen hinein“, kommentiert Prof. Dr.-Ing. Detlef Zühlke, DFKI-Forschungsbereichsleiter Innovative Fabriksysteme und Vorstandsvorsitzender der Technologieinitiative SmartFactory KL e. V., den Messeauftritt. Im Mittelpunkt des Messeauftritts stehen dieses Jahr drei Demonstratoren.

Skalierbare Automatisierung

Die Fertigung kundenindividueller Produkte zu kostengünstigen Konditionen bei kurzen Lieferzeiten wird dank Industrie 4.0 zur Realität. Dabei fordern starke Auftragsschwankungen einen Kompromiss zwischen einer hohen Ausbringungsmenge und geringen Stückkosten sowie flexiblen Betriebskosten. Um dieser Ausgangssituation Rechnung zu tragen, haben SmartFactoryKL und der Forschungsbereich Innovative Fabriksysteme des DFKI einen mobilen Demonstrator entwickelt, der die Zukunft der Produktion zeigt: Die Einbindung des Menschen über eine skalierbare Automatisierung, die Steuerung und Kommunikation einzelner Produktionselemente über cyber-physische Systeme und die Erweiterung der Anlage durch standardisierte Schnittstellen. Dabei produziert das Modul kundenindividuell in flexibler Ausbringungsmenge.

Wissenstransfer auf dem Shopfloor

Das Assistenz- und Kollaborationssystem „AmbiWise“ (Alltagsgerechte, mobile, kontext-sensitive Benutzungsschnittstellen für optimierten Wissensaustausch) ermöglicht den mobilen und standortüber-greifenden Wissensaustausch im Unternehmen. Der auf der Messe ausgestellte Demonstrator zeigt un-ter anderem, wie von Mitarbeitern selbst erstellte Videos zu Instandhaltungsthemen als Tutorials für neue Kollegen eingesetzt werden. Die Entwicklung von AmbiWise seitens des Forschungsbereichs Innovative Fabriksysteme des DFKI wurde über eine Laufzeit von drei Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es wurden bereits bei den Anwendungspartnern Daimler Trucks und Schaeffler Technologies an insgesamt fünf Standorten erfolgreich erprobt.

Komplexe Vernetzung in der Produktion

Bei dem dritten Demonstrator handelt es sich um das Modul der Firma Bosch Rexroth aus dem Industrie 4.0-Demonstrator des SmartFactoryKL-Partnerkonsortiums. Mittels offener Schnittstellen wird die ho-rizontale und vertikale Vernetzung ermöglicht: Beispielsweise der durchgängige Zugriff von Inbetriebnahme, Bedienung und Diagnose mittels Smart-Device bis zur Integration der IT-Prozesse in die Produktion.

2016-11-25

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