Wirtschaft

Umfrage: Betriebe in Ostdeutschland sehen wirtschaftliche Lage auf Höchststand

Die Betriebe in Ostdeutschland sehen ihre wirtschaftliche Lage auf einem neuen Höchststand und sind noch zufriedener als die Unternehmen im Westen. Das ermittelte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) jetzt in einer aktuellen Sonderauswertung seiner jüngsten Konjunkturumfrage.

“Der Osten profitiert besonders von der starken Binnenkonjunktur”, berichtete DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der “Schweriner Volkszeitung” von den Ergebnissen des Schlaglichtes. Bau und Dienstleister verzeichneten hierdurch Spitzenwerte bei der Geschäftslage.

“Der Ausblick jedoch fällt verhalten aus”, relativierte er, “die Betriebe planen in Sachen Investitionen und Beschäftigung vorsichtiger.” Nach einem Wachstum von 2 Prozent im laufenden Jahr erwarte der DIHK für 2017 für den Osten ein Plus von 1,5 Prozent. Der Vorsprung zum bundesweiten Wachstum (1,2 Prozent) ergebe sich “vor allem durch die dynamische Entwicklung der Wirtschaft in Berlin”. In diesem Jahr dürften demnach in ostdeutschen Unternehmen über 60.000 neue Stellen entstehen, im nächsten Jahr nochmal rund 50.000.

“Insgesamt aber trüben sich die Erwartungen für die kommenden Monate ein”, fuhr Wansleben fort. “Nicht zuletzt drücken Engpässe am Arbeitsmarkt die Stimmung: Der Fachkräftemangel verfestigt sich als Top-Risiko – mehr als jeder zweite Betrieb im Osten sieht seine Geschäftsentwicklung dadurch gebremst.” Gefragt seien dabei nicht in erster Linie Akademiker, sondern vor allem dual ausgebildete Fachkräfte oder Azubis.

Dabei führe die verstärkte Konkurrenz um qualifiziertes Personal auch zu spürbaren Lohnerhöhungen. “Damit gewinnen die Arbeitskosten aus Sicht der Unternehmen wieder an Bedeutung”, sagte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. “Insbesondere Handel und Dienstleister wollen ihren Personalaufbau nur noch verlangsamt fortsetzen.”

Auch wenn die Fachkräftesicherung in erster Linie Aufgabe der Unternehmen sei: Die Betriebe benötigten auch das richtige Umfeld, gab Wansleben zu bedenken. “Ganz wichtig” nannte er in diesem Zusammenhang die Stärkung der dualen Ausbildung beispielsweise durch eine entsprechende Berufsorientierung in Schulen: “Auch in Gymnasien muss die berufliche Aus- und Weiterbildung positiv dargestellt und auf die guten Karrierechancen hingewiesen werden.”

Die DIHK-Sonderauswertung “Konjunktur in Ostdeutschland” mit Details steht auf der Website  zum Download bereit.

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