Künstlersozialabgabesatz

Bestandsaufnahme der Kultur- und Kreativwirtschaft in M-V

17.800 Kultur- und Kreativschaffende sind im Land tätig. Diese Bestandsaufnahme wurde vom Büro für Kulturwirtschaftsforschung in Köln (Daten der Jahre 2012 bis 2014) im Auftrag des Wirtschaftsministeriums durchgeführt.

Danach sind in Mecklenburg-Vorpommern rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Davon haben rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen einen persönlichen Jahresumsatz von mehr als 17.500 Euro; diese rund 2.600 Kreativen haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet.  Das entspricht einem Anteil von 1,8 Prozent der Gesamtwirtschaft im Land. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft trägt zu Wertschöpfung und Beschäftigung im Land bei, schafft Arbeitsplätze und Einkommen. Jetzt sollen die Potentiale der Branche noch stärker erschlossen werden“, sagte Glawe. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig.

Mehr Sichtbarkeit für Kreativ- und Kulturbranche nötig

„Das ist die erste systematische Bestandsaufnahme zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die Branche erweist sich als vielseitiger Wirtschaftszweig – sie ist Innovationstreiber, Arbeitgeber und Imagefaktor für das Land. Aber: Die Kultur- und Kreativwirtschaft braucht weiterhin Unterstützung. Wir wollen einerseits dafür sorgen, dass die Branche für die breite Öffentlichkeit noch sichtbarer wird. Andererseits ist es wichtig, dass die Unternehmen auf einer soliden wirtschaftlichen Basis stehen können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Schwerin.

Instrumente der Wirtschaftsförderung stärker für Kultur- und Kreativwirtschaft nutzen

Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Entwicklung und Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft durch die Instrumente der Wirtschaftsförderung, beispielsweise das Mentoring-Programm, Gründerstipendien, die Unterstützung von Beratungsleistungen sowie Technologieförderung und Investitionsförderung. Das Ministerium lobt zudem alle zwei Jahre den Lilienthal-Designpreis und Lilienthal-Designförderpreis aus, um besonders kreative Projekte, Leistungen und Ideen zu fördern und sichtbar zu machen und deren Umsetzung zu fördern. Der nächste Wettbewerb mit Preisverleihung wird 2017 durchgeführt. „Ich empfehle dem Unternehmen und Selbständigen der Branche, sich umfassend zu den Fördermöglichkeiten zu informieren. Wir verstärken unsere Offensive für die Kreativbranche und fördern im Rahmen eines Ideenwettbewerbs zwei neue Projekte“, sagte Glawe.

Zwei Sieger-Projekte im Ideenwettbewerb ausgewählt

Darüber hinaus hatte das Wirtschaftsministerium einen „Ideenwettbewerb für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ ausgeschrieben. Gesucht wurden zukunftsweisende Projektideen. Mit Hilfe des Wettbewerbs sollten Wachstums-, Innovations- und Beschäftigungspotentiale der Kultur- und Kreativwirtschaft erschlossen, vermarktet und weiter entwickelt werden. Im Fokus standen vor allem branchenübergreifende Konzepte, um die wirtschaftlichen Marktchancen von Unternehmen zu stärken. Zwei Projekte sind ausgewählt worden – das wandernde Fortbildungsformat „KreativLab“ mit einem abschließenden Branchentreffen auf der Kreativkonferenz in Rostock und die interdisziplinäre „Innovationswerkstatt“ für Unternehmen aller Wirtschaftszweige. Projektträger sind der Kreativsaison e.V. und der Gleis 7 e.V. aus Rostock, beide aus dem Netzwerk Kreative MV. „Unser Ziel ist, die Kreativschaffenden zu stärken und gleichzeitig deren Potenzial für Innovationen zu erschließen“, berichtet die Verlegerin Corinna Hesse, Sprecherin der Kreative MV.

KreativLabs für Kreativschaffende – erster Termin am 22. November 2016

In elf KreativLabs können sich Kreativschaffende landesweit vernetzen und zu relevanten unternehmerischen Themen wie Geschäftsmodellentwicklung, Immobilienfindung, Fundraising, Online-Marketing oder Öffentlichkeitsarbeit fortbilden. Gleichzeitig wird das Entwicklungspotenzial der gastgebenden Kreativ-Orte aufgezeigt: „Kreative haben in Städten und ländlichen Räumen eine wichtige Magnetfunktion: Sie ziehen Besucher, Fachkräfte und Neubürger an und geben damit wichtige Impulse für die Region“, so Corinna Hesse. „Für 2017 können sich noch Kreativ-Orte aus allen Landkreisen bei uns bewerben, die Gastgeber für ein KreativLab sein wollen und ihr Potenzial kreativ entwickeln möchten.“ Das erste KreativLab zum Thema „Geschäftsmodellentwicklung: eigene Potenziale erkennen“ findet am 22.November 2016 (17-21 Uhr) im Gutshaus am See in Woserin statt, wo die Künstlerin und Unternehmerin Sabine Puschmann jüngst eine Akademie für kulturelle Bildung gegründet hat.

Bewerbungen für die „Innovationswerkstatt“ bis 31.12.2016 möglich

Im Mai 2017 laden die Kreative MV und das Netzwerk Zukunftsmacher MV Unternehmen und Handwerksbetriebe aller Branchen zur ersten „Innovationswerkstatt“ in Mecklenburg-Vorpommern ein. Bis 31. Dezember 2016 können sich interessierte regionale Unternehmen für die Teilnahme noch akkreditieren. Im Fokus des einwöchigen Workshops stehen relevante und aktuelle Problemstellungen, die die Unternehmen selbst einbringen: Wie können neue Märkte erschlossen werden? Wie können Fachkräfte und Betriebsnachfolgen gesichert werden? Welche Geschäftsmodelle und Strategien sind im digitalen Wandel erfolgreich? „Durch die Einbeziehung von Künstlern und Kreativen in die unternehmerische Fortbildung und kreative Methoden werden neue Perspektiven und Lösungswege in die Strategie-Entwicklung eingebracht“, berichtet Maria Zocher-Ihde vom Unternehmensnetzwerk Zukunftsmacher MV. „Für die beteiligten Unternehmen werden damit Innovationsprozesse angestoßen, die die Zukunftsfähigkeit, die Teamstrukturen und die regionale Verankerung entscheidend stärken.“

JahresKreativKonferenz im September 2017

In Ergänzung der KreativLabs findet im September 2017 die JahresKreativKonferenz statt, auf der aktuelle, bundesweite Branchentrends diskutiert und die Ergebnisse aus den durchgeführten Formaten vorgestellt werden. „Wir möchten für die Branche nachhaltig funktionierende Strukturen aufbauen, die für das gesamte Land wirksam sind“, gibt die Sprecherin der Kreative MV, Corinna Hesse, das Ziel vor: „Zentral für unsere Arbeit ist, dass das Netzwerk von den Akteuren selbst getragen wird und wir ganz eng am Puls der Szene sind. Wir hoffen, dass wir durch die Projekte viele neue Netzwerkmitglieder gewinnen, die sich gemeinsam für die Kultur- und Kreativwirtschaft einsetzen möchten!“

Mehr Informationen und alle aktuellen Termine unter www.kreative-mv.de und www.facebook.com/kreativsaison.

Der Statusbericht zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern steht auf den Seiten des Wirtschaftsministeriums zum Download bereit: www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm →Service →Publikationen.

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