Ralph Schipke | Laura Gertenbach, Ideengeberin und geschäftsführende Gesellschafterin von Innocent Meat

Mit Geld aus der “Gruppenkasse”

Ob Start-ups, kreative Ideen oder sogar Filme – heutzutage werden immer mehr Projekte per Crowdfunding umgesetzt. Auch die Heldin unseres aktuellen Gründerporträts Laura Gertenbach hat mit “Oberlecker” versucht, Geld für ein ehrgeiziges teilstationäres Ladenprojekt – eine “Genussboutique” nennt sie es  selbst – in der Crowd , das bedeutet mittels einer sogenannten Schwarmfinanzierung – einzusammeln.

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Viking Deutschland hat umfangreiche Recherchen zum diesem Thema angestellt und hierfür auch zwei Experten auf dem Gebiet interviewt: Michel Harms, Gründer des unabhängigen Informationsportals Crowdfunding.de und Dr. Reinhard Willfort, Gründer der Crowdfunding-Plattform 1000×1000.at und Geschäftsführer des Innovation Service Networks (ISN). Es entstand aus diesen Recherchen eine Infografik, die alle wichtigen Punkte erfasst und für Start-ups und Gründer ganz gut als Guide dienen kann.

Hilfe durch den “Schwarm”

Die Übersetzung des in die Mode gekommenen Wortes “Crowdfunding ” ins Deutsche bedeutet: Eine Crowd ist, aus dem Englischen übertragen, eine Gruppe von Menschen, in diesem Fall von einer Gruppe von Investoren. Der Begriff Funding lässt sich ganz einfach als Finanzierung übersetzen. Zusammengesetzt heißt das also, dass beim Crowdfunding etwas durch eine Gruppe von Investoren finanziert wird.

Oder um es noch genauer zu beschreiben: Anstatt dass eine Bank oder ein professioneller Investor das Geld für die Umsetzung des Unternehmens, Projekts oder Start-ups leiht, kommen viele kleine und mittlere  (manchmal sogar auch größere) Scheine von einer ganzen Reihe von privaten Investoren.

Auch wichtig ist zu wissen, dass Crowdfunding zudem in vier Modelle eingeteilt wird: Crowddonating (Geld für eine gute Tat); Crowdsponsoring (Geld für Anerkennung); Crowdinvesting (Geld für Beteiligung) und Crowdlending (Geld für Zinsen).

Reichlich Scheine im Internet einsammeln

Aber wie bringt der geneigte Jungunternehmer seine bahnbrechende Idee denn an den Mann? Dazu gibt es inzwischen diverse Crowdfunding-Plattformen im Internet, auf denen Projekte (längst auch aus M-V)  bis ins Detail vorgestellt und somit für Investoren geworben werden kann. Ursprünglich kommt die ganze Idee aus den USA und nachdem dort erste Erfolge zu sehen waren, starteten 2010 auch die ersten Plattformen in Deutschland. Längst ist Crowdfunding allerdings voll und ganz angenommen, was sich auch anhand der Zahlen aus diesem Jahr zeigt. Von Januar bis Juli 2016 wurden allein durch das Crowdinvestment-Modell schon 66 Projekte in Deutschland erfolgreich finanziert – mit einer Gesamtsumme von 27,9 Mio. Euro.

Michel Harms von Crowdfunding.de ist der Ansicht, dass sich Crowdfunding immer mehr durchsetzen wird, Banken allerdings nicht vollkommen bei der Finanzierung von der Bildfläche verschwinden werden. Positiv für ihn war besonders die Einführung des Kleinanlegerschutzgesetzes, denn das „hat geholfen, das Thema in verlässliche Bahnen zu lenken, was es für Startups leichter machen wird, eine Crowd für sich zu gewinnen.“

Warum also nicht den Versuch unternehmen und wie Laura von “Oberlecker” das nächste Projekt mit Crowdfunding finanzieren?  Hier eine Übersicht mit allem, was Gründer dazu wissen sollten:

22. Oktober 2016

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