Das EU-Projekt „ELMAR Seed“ ist erfolgreich gestartet. Auf Einladung der Wirtschaftsfördergesellschaft (WFG) Vorpommern kamen am 11. Oktober über 20 Unternehmen der maritimen Wirtschaft zu einem Projektentwicklungsworkshop an der Fachhochschule Stralsund zusammen, darunter zahlreiche regionale Player, wie etwa Ostseestaal oder die Weiße Flotte aus Stralsund. Das einende Interesse: künftig mehr Fähren, Fahrgastschiffe und Freizeit-Boote mit Strom zu betreiben. Nach Fachvorträgen schwedischer und deutscher Referenten diskutierten die Vertreter von z.B. Fahrgastreedereien, Schiffs- und Bootsbauern, Motorenherstellern als auch Unternehmen mit Spezialisierungen auf alternative Antriebsquellen die Chancen und Herausforderungen der Branche.
Absatz noch eher verhalten
Elektroantriebe für Schiffe und Boote sind zwar längst im Einsatz, der Markt ist jedoch noch nicht ausreichend vorhanden und der Absatz eher verhalten. Viele Kunden zögern noch wegen der höheren Anschaffungsinvestition, auf die umweltfreundliche, geräuscharme und saubere Variante umzusteigen. Dennoch sahen alle Beteiligten gute Entwicklungs- und Marktchancen für die Zukunft.
Hierzu müssen aber einige Baustellen noch geschlossen werden. Beispielsweise fehlt es im Bereich der Steuer- und Managementsysteme für Motoren oder aber bei der Standardisierung und Zertifizierung von Batterien an funktionierenden Lösungen und einheitlichen Regelungen. Bereits bestehende Technologien müssen dazu konsequent weiterentwickelt und marktfähig gemacht werden.
Auch die intensivere Bearbeitung des regionalen Marktes und die stärkere Erschließung neuer (Auslands-)Märkte lagen im gemeinsamen Interesse der regionalen Wirtschaftsvertreter. Weitere Themen, die den Unternehmern auf der Seele brannten, waren fehlende Standards und langwierige Zertifizierungsprozesse für Elektroboote und -schiffe sowie neue Anforderungen in der Qualifikation der Fachkräfte.
Initiative Maritime E-Mobilität
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass das Projekt ELMAR die Chance bietet, eine größere Initiative wachsen zu lassen und ein Netzwerk aufzubauen, das einerseits dem Erfahrungsaustausch dient und andererseits die Interessen der maritimen Wirtschaft im Bereich E-Mobilität vertritt. Ein weiterer Workshop mit dem Ziel, die begonnene Kooperation fortzusetzen und gemeinsam eine Initiative Maritime E-Mobilität anzustoßen wurde vereinbart.
Das Projekt ist für weitere regionale Unternehmen offen. Hinweise, Vorschläge und Empfehlungen werden gern unter kuba@invest-in-vorpommern.de oder 03834/ 550 606 entgegengenommen.