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Soviel Startkapital benötigen Start-ups

Der Digitalverband Bitkom hat den durchschnittlichen finanziellen Bedarf eines Start-ups für die ersten zwei Jahre ermittelt.

Wenn aus einer Idee ein konkreter Gedanke wird, das Konzept erstellt ist und der erste Kredit von der Bank bewilligt wurde, kann es endlich losgehen: Das eigene Unternehmen wird gegründet. Gerade in der Startphase ist es für junge Unternehmen wichtig, über finanzielle Mittel in ausreichender Menge zu verfügen. Dies fiel den Existenzgründern im Jahr 2015 leichter, als denjenigen, die im Vorjahr gegründet hatten. Rund ein Viertel weniger Gründerinnen und Gründer (insgesamt 137.250) hatten 2015 in der heiklen Anfangsphase Finanzierungsschwierigkeiten, so der KfW Gründungsmonitor 2016.

Durchschnittlich 2,4 Millionen Euro für zwei Jahre

Doch die finanzielle Ungewissheit taucht meist ein paar Monate nach der Gründung wieder auf, etwa wenn das Unternehmen wächst und möglicherweise auch international Fuß fassen möchte. Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom benötigen Start-ups in den ersten zwei Jahren durchschnittlich 2,4 Millionen Euro Kapital, je nach Größe des Unternehmens. Bei einem bis drei Mitarbeitern sind 640.000 Euro notwendig, bei vier bis neun Mitarbeitern rund 1,7 Millionen Euro, bei zehn bis 19 Mitarbeitern 3,1 Millionen Euro und ab 20 Mitarbeitern sind es sogar 4,7 Millionen. Kein Wunder, dass nur jeder dritte Gründer (34 Prozent) angibt, für die nächsten 24 Monate über ausreichend finanzielle Ressourcen zu verfügen.

„Fehlendes Kapital ist nach wie vor ein enorm großes Hemmnis für Gründerinnen und Gründer“, so Wolfram Groß, Projektleiter des „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). „Denn Gründen ist kostenintensiv, gerade in der Anfangszeit, in der praktisch alle Strukturen erst noch aufgebaut werden müssen. Mit dem ‚Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen‘ unterstützen wir Start-ups besonders in der frühen Phase der Gründung. Neben den Preisgeldern bieten wir den Preisträgern auch ideelle Unterstützung in Form von Mentoring und Coaching über Jahre hinweg an. Expertinnen und Experten aus einem bundesweiten Netzwerk stehen den Gründerinnen und Gründern bei Fragen zur Seite. Außerdem unterstützt der Gründerwettbewerb die individuelle Vernetzung zwischen Gründerinnen und Gründern und den für sie so wichtigen Partnern aus der Wirtschaft, darunter Investoren, potenzielle Kunden und Kooperationspartner.“

Über den „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“

Der „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ ist ein Ideenwettbewerb des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), der in zwei Phasen verläuft. In der ersten Phase können sich IKT Start-ups mit einer kurzen Ideenskizze bewerben. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine schriftliche Einschätzung ihrer Gründungsidee hinsichtlich Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken. Die Top-50 der ersten Runde haben in Phase 2 die Möglichkeit, ihr Konzept zu überarbeiten. Ausgezeichnet werden schließlich bis zu sechs Gründungsideen mit Hauptpreisen von jeweils 32.000 Euro. Darüber hinaus werden bis zu fünfzehn weitere Gründungsideen mit jeweils 7.000 Euro ausgezeichnet. Jährlich finden zwei Wettbewerbsrunden statt. Die bereits gestartete erste Runde des neuen Wettbewerbs endet am 30. September 2016.
Weitere Informationen unter www.gruenderwettbewerb.de.

7. Oktober 2016

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