Ralph Schipke

Gefragt: Fachkräfte und Nachfolger

Wechsel am Ruder der Firma stehen für viele Unternehmen in M-V an. Foto: Ralph Schipke

Wechsel am Ruder der Firma stehen für viele Unternehmen in M-V an.
Foto: Ralph Schipke

Fachkräfte und Nachfolger sind größte Herausforderungen weist die Zwischenbilanz des Wirtschaftsjahres 2016 in Westmecklenburg aus.

Die längerer Zeit robuste Konjunktur hat sich in den ersten Monaten 2016 stabil gezeigt und sorgt auch in Westmecklenburg für volle Auftragsbücher.  Das erste Halbjahr 2016 ist für die Unternehmen in diesem Landesteil gut verlaufen, schätzt die IHK Schwerin und die Handwerkskammer der Landeshauptstadt ein. Auch vor diesem Hintergrund entwickeln sich Fachkräftebedarf und Unternehmensnachfolge zu einer besonderen Herausforderungen, heißt es in einer Pressemitteilung.

In einem Viertel der Betriebe steht Generationswechsel an

Zu einer besonderen Herausforderung entwickelt sich nach Einschätzung der Handwerkskammer auch die Betriebsnachfolge. Rein rechnerisch könnte, bezogen auf das Alter der derzeitigen Inhaber, bei nahezu jedem vierten  Handwerksbetrieb und IHK-Unternehmen ein Generationswechsel anstehen. Familienmitglieder, Mitarbeiter, aber auch Dritte kommen als potenzielle Nachfolger in Frage.

„Wenn innerhalb der Familie kein Nachfolger bereit steht, geht es darum, Mitarbeiter entsprechend zu qualifizieren und vorzubereiten oder externe Interessenten zu finden. Auch dabei helfen wir und unterstützen mit unserer Betriebsberatung“, so Hummelsheim.

„Die IHK zu Schwerin steht den Betriebsinhabern und potenziellen Nachfolgern  mit Tipps und Ratschlägen zur Verfügung“, so Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin.

Übergeber und Nachfolger zusammenzubringen und beide im Nachfolgeprozess eng zu begleiten, ist die Kernaufgabe der neuen Koordinierungsstelle „Unternehmensnachfolge in Mecklenburg-Vorpommern“. Sie wurde Ende vergangenen Jahres von der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern und dem Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen. Die IHK zu Schwerin war maßgeblich an der Gründung der neuen landesweiten Koordinierungsstelle Unternehmensnachfolge beteiligt.

Region für ausländische Azubis spannend

Mit 1.325 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in 2015/2016 blieb die Zahl im Bezirk der IHK zu Schwerin im Vergleich zum Vorjahr stabil. Die Region ist dabei auch für ausländische Jugendliche interessant. Derzeit absolvieren 230 junge Menschen aus 26 Nationen in 23 Berufen ihre Ausbildung. Im kommenden Ausbildungsjahr 2016/2017 werden voraussichtlich weitere 170 Auszubildenden über MobiPro in Westmecklenburg eine Ausbildung beginnen.

Die erste gemeinsame Ausbildungsmesse für Zuwanderer und Flüchtlinge der IHK zu Schwerin und des Jobcenters Schwerin im Juli stieß auf ein erfreulich hohes Interesse. Über 600 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit mit 23 Unternehmen und weiteren 10 Interessenvertretern (z.B. Bauverband, Handwerkskammer Schwerin, DEHOGA u.v.w.) ins Gespräch zu kommen. „Im Rahmen der Messe gewannen die Unternehmen erfolgreich erste Praktikanten und Auszubildende“, freut sich Siegbert Eisenach. „Damit leistet die regionale Wirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Integration der Zuwanderer“.

Die Handwerkskammer Schwerin konnte das vergangene Ausbildungsjahr mit einem Plus von rund 3 Prozent bei den betrieblichen Neuverträgen bilanzieren. Für das im September startende neue Ausbildungsjahr liegt die Anzahl der Neuverträge nahezu exakt auf Vorjahresniveau. „Wir rechnen auch 2016 wieder mit einem leichten Plus bei den Neuverträgen“, so Hummelsheim. In vielen Handwerksberufen sei die Ausbildungsvergütung angestiegen und über die bundesweite Imagekampagne des Handwerks habe man viel dafür tun können, Bekanntheitsgrad und Attraktivität der Handwerksberufe zu steigern.

Viel Energie investiert die Handwerkskammer auch in die Qualifizierung von Flüchtlingen. Nachdem sie bereits Sprachkurse im kammereigenen Bildungszentrum durchgeführt hat, werden seit Juni erstmals Flüchtlinge praktisch auf eine Ausbildung im Handwerk orientiert.

Hier finden sich einige Angebote für Nachfolger auf gruender-mv.de.

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