„Schnacken, schnabulieren, genießen und wohlfühlen“, so lautet das Credo von Jung-Unternehmer Alexander Veszely. Foto: Ivonne Schnell

Dank der Börse nexxt-change betreibt Alexander Veszely jetzt sein eigenes Geschäft

Seit anderthalb Jahren verkauft Alexander Veszely (37) im Neubrandenburger Marktplatzcenter Käse: Gouda aus Holland, Grueyere aus der Schweiz oder Stilfser aus Südtirol. Schlappe 200 Sorten macht der gebürtige Pfälzer den Passanten tagtäglich schmackhaft. Hinzu kommen Antipasti, Senf aus der Rügener Senfmanufaktur und erlesene Weine aus Österreich und Frankreich. Dass er hier in der Krämerstraße 1a seinen Lebenstraum von einem eigenen Einzelhandels-Unternehmen verwirklichen kann, verdankt er auch der Unternehmensnachfolgebörse nexxt-change, deren Netzwerkpartner die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern ist.

„Schnacken, schnabulieren, genießen und wohlfühlen“, so lautet das Credo von Jung-Unternehmer Alexander Veszely. Foto: Ivonne Schnell

„Schnacken, schnabulieren, genießen und wohlfühlen“, so lautet das Credo von Jung-Unternehmer Alexander Veszely.
Foto: Ivonne Schnell

Gut laufender Betrieb

„Als ich mich vor einigen Jahren mit dem Gedanken der beruflichen Selbstständigkeit anzufreunden begann, stand für mich von vornherein eines fest: Wenn ich mein eigener Chef werde, dann nur, indem ich einen gut laufenden Betrieb übernehme“, so Alexander Veszely. Denn: Bei Null anzufangen und mühselig um Stammkunden zu werben, kam für den verantwortungsbewussten Familienvater nicht in Frage. Noch heute nennt er es „reinen Zufall“, dass er bei Recherchen ausgerechnet über die elektronische Plattform nexxt-change.org gestolpert ist. Dort, wo er das Kaufangebot für die Innenstadt-Filiale des niederländischen Käsegroßhändlers DE GOEY KAAS entdeckte. Spätestens ab da war es um ihn nach eigenem Bekunden geschehen.

Der Liebe wegen

Über das spezifische Produktwissen verfügte der gelernte Koch ja von Berufs wegen. Nachdem Veszely 2004 „der Liebe wegen“ nach Neubrandenburg gezogen war, arbeitete der Fachmann sechs Jahre lang als Chefkoch im „Seehotel Heidehof“ Klein Nemerow. Kaufmännisches Know-how und Geschick erwarb er sich anschließend über eine erfolgreiche berufliche Umschulung zum Automobilkaufmann.

Die Übergabe verlief laut Veszely dann so „reibungslos“ wie die vorangegangenen Verhandlungen langwierig waren. Offensichtlich überzeugten aber seine Ideen den Vorbesitzer. Jeden einzelnen Kaufinteressenten, und davon gab es wohl etliche, soll er sich „ganz genau angeschaut“ haben: Ihm war zum Beispiel ungeheuer wichtig, dass ich die drei langjährigen Mitarbeiterinnen übernehmen werde. Sie sind der Draht zu den bereits vorhandenen Stammkunden“, erinnert sich Veszely an die Bewerbungsphase um den kleinen, aber feinen Käseladen im Marktplatzcenter. Ohnehin brauchte der angehende Existenzgründer „mehrere Schultern“, auf die er die 80-Stunden-Woche an der Theke verteilen konnte.

Er selber ist dort zu den Öffnungszeiten meistens zwischen 8 und 15 Uhr anzutreffen. Nur so könne er seine Kunden noch besser kennen lernen, mit ihnen gemeinsam Käse probieren und noch den einen oder anderen Kniff von seinen Mitarbeiterinnen lernen. Ansonsten nutzt er die Zeit, um Allgäuer Frischkäse mit den verschiedensten Kräutern und Gewürzen anzumachen, Käseplatten und Präsentkörbe für besondere Anlässe herzurichten, die gängigsten Käsemessen zu besuchen und natürlich auch für die Familie und den Haushalt da zu sein.

Oase der Ruhe

Trotz aller Vorzüge, die ihm die berufliche Selbständigkeit bietet, angefangen von einer freien Zeiteinteilung bis hin zum eigenständigen Agieren, verschweigt er nicht, dass das erste Jahr seiner Selbstständigkeit nicht ganz so einfach war. Umso optimistischer gibt sich Alexander Veszely für die Zukunft. Sieht er doch, dass er seinen Kunden eine Oase der Ruhe und des Genusses bietet. Und: Er will künftig noch stärker mit Dienstleistungen und Fachwissen punkten. Getreu seinem Credo: „Schnacken, schnabulieren, genießen und wohlfühlen.“

Ivonne Schnell

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern

19.7.2016

 

Print Friendly, PDF & Email