Digitalisierung, Landwirtschaft, Förderung, Nutztierhaltung

Perspektive nur mit moderner Tierhaltung

Schweine- und Rinderhalter mussten in diesem Jahr deutliche Einbußen in Kauf nehmen. Wer nicht genügend Möglichkeiten hat, die Verluste mit Einnahmen aus anderen Betriebszweigen auszugleichen, hat die Reißleine gezogen.

Landwirtschaft Kuhherde Foto Grit Gehlen

Investitionen in die Tierhaltung sind Investitionen in die Zukunft des Landes.

 

Die aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern sprechen laut Bauernpräsident Rainer Tietböhl Bände. Innerhalb eines Jahres ist der Schweinebestand im Land um mehr als 105.000 Tiere eingebrochen. Auch die Zahl der Rinder im Land ist um 4.500 gesunken. Dieser deutliche Trend ist vor allem der wirtschaftlichen Situation von tierhaltenden Betrieben geschuldet, sagt Tietböhl.

Tietböhl befürchtet, dass weitere Tierhalter in Mecklenburg-Vorpommern aufgeben werden. Denn eine deutliche und dringend notwendige Erholung der Preise für Milch, Fleisch und Eier ist vorerst nicht in Sicht.

Erschwerend komme für Tierhalter hinzu, dass massiv gegen Investitionen von Betrieben vorgegangen wird. Besonders BUND und die Grünen versuchen mit allen Mitteln, einen Rückschritt ins vergangene Jahrhundert zu erzwingen.
In einem Land, dass außer Tourismus und Landwirtschaft nicht viel Industrie vorzuweisen hat, sei das ein falsches und verantwortungsloses Signal, so Tietböhl.
Bei Investitionen gehe es darum, den Betrieb zukunftsfähig zu gestalten.

Wenn ein neues Autowerk gebaut wird, ist das eine Erfolgsmeldung.
Wenn ein neuer Stall gebaut werden soll, werden buchstäblich Geschütze aufgefahren.

Dabei bringen neue Ställe deutlich mehr Tierwohl, da sie nach aktuellen gesetzlichen Regeln gebaut werden. Für die Tiere ist das ein Gewinn. Sie haben mehr Platz, Licht und Luft und die Menschen arbeiten unter deutlich besseren Bedingungen. Wie sollen wir junge Menschen für unsere Arbeit gewinnen, wenn wir sie in alte Ställe stecken, die ein hohes Maß an schwerer körperlicher Arbeit verlangen? Das möchte heute niemand mehr tun.

Der Präsident mahnt zu mehr Vernunft und fairem Umgang miteinander. Die Tierhaltung müsse eine Perspektive im Land haben.
Dazu gehöre aber auch, dass Landwirte geplante Investitionen frühzeitig bekannt geben und die Gemeinden und Anwohner in ihre Pläne einbeziehen. Bürger wiederum sollten sich über Tierhaltung vor allem bei Experten der Landesregierung und den Landwirten informieren.

Wenn wir die Tierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland kaputt gehen lassen, wird unser Sonntagsbraten aus anderen EU-Ländern oder Übersee kommen.
Die Frage, die wir uns als Gesellschaft stellen müssen, ist doch: Wollen wir das?“

Quelle: PM des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern

2015-12-23

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