Muttertag brachte Massagestudio-Gründerin gleich guten Umsatz

Die Wismarerin Andrea Droschinski ist erst wenige Wochen selbstständig. Am 1. Mai 2015 eröffnete sie ihr Massagestudio Frangipani.
Zuvor war die 37-Jährige als Arzthelferin und dann viele Jahre in einer Versicherungsagentur angestellt. Wodurch die Idee zum Schritt in die Selbstständigkeit entstanden ist und wie die junge Frau sich darauf vorbereitet hat, all das erzählt Andrea Droschinski in diesem Interview.

Foto: Ulrike Pawandenat

“Der Start in die Selbstständigkeit ist unerwartet gut angelaufen. “, sagt die Jungunternehmerin.
Foto: Ulrike Pawandenat

Frau Droschinski, herzlichen Glückwunsch und toi, toi, toi als Unternehmerin wünschen wir. Wie fühlt es sich an, Unternehmerin zu sein?
Sehr gut, aber auch noch ungewohnt. Es ist ein komisches Gefühl, wenn man morgens aufwacht und nirgends mehr hin muss.
Der Start in die Selbstständigkeit ist unerwartet gut angelaufen. Dadurch, dass ich am 1.Mai eröffnet habe, und ein Wochenende später Muttertag war, wurden viele Gutscheine gekauft. Von daher ging mein Plan gut auf. Später wollte ich auf keinen Fall eröffnen, da ab Juni die Urlaubszeit beginnt.

Ihr Massagestudio heißt Frangipani. Interessanter Name. Ist das eine spezielle Massage?
Nein. Frangipani ist die Blüte in meinem Logo. 2003 war ich im Urlaub auf Madeira. Dort habe ich diesen Baum mit den wunderschönen großen Blüten gesehen. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Ich möchte meinen Kunden einen Ort zum Entspannen bieten, ohne diesen „Praxischarakter“ einer Physiotherapie. Ich biete die klassischen Massagen, Hot-Stone Massage, Reflexzonenmassage, Honigmasse und Sugaring, das ist Haarentfernung mit Zuckerpaste. Wobei die klassische Rücken-Nacken-Massage am meisten gebucht wird, weil die meisten Leute da Probleme haben.
Und dann habe ich noch Pflegeprodukte mit Aloe Vera, Parfüms….Das rundet meine Angebote dann ab. Außerdem bin ich weiterhin als Ernährungsberaterin tätig.

In Ihrer Region gibt es nicht wenige Mitbewerber. Wie werden Kunden auf speziell Ihr Angebot aufmerksam? 

Foto: Ulrike Pawandenat

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Ich habe mich natürlich über die Angebote und Preise der Mitbewerber im Vorfeld informiert. Sowas muss man wissen.
Ich habe vor meiner Eröffnung systematisch in meinem Wohnumfeld Flyer verteilt, die dann in Arztpraxen, bei Frisören, Apotheken, Restaurants, im Einkaufscenter in Gägelow usw. auslagen. Es gibt in meinem Umkreis glücklicherweise sehr viele solcher Anlaufpunkte.
Flyer einfach in jeden Briefkasten zu werfen, ist aus meiner Erfahrung sinnlos und rausgeschmissenes Geld. Am wichtigsten und wertvollsten sind die Weiterempfehlungen und Facebook. Ich habe auch über Zeitungswerbung nachgedacht und eine Anzeige zur Eröffnung in einer lokalen Wochenzeitung geschaltet. Aber das bringt meiner Meinung nach am wenigsten und ist zudem unverhältnismäßig teuer.

Wie ist überhaupt die Idee entstanden, sich selbstständig zu machen?
Ich wurde zum 1. Januar 2015 mal wieder arbeitslos. Auf dem hiesigen Arbeitsmarkt bieten sich für mich keine Chancen.
Da ich mich schon immer für Massagen und Wellness interessiert habe, habe ich im Internet recherchiert wo und wie man sich diesem Bereich ausbilden lassen kann, ohne dass ein Grundberuf wie z.B. Physiotherapeut notwendig ist. Zwei Tage, nachdem ich den Entschluss gefasst hatte mich selbstständig zu machen, war ich dann auf dem ersten Seminar. Ich war total erkältet, aber was soll´s, dachte ich. Jetzt oder nie!

Wie erfolgreich sind Sie bereits?
Ich kann mit dem Start zufrieden sein. Aber mein Angebot muss sich weiter rumsprechen.

Foto: Andrea Droschinski

“Wie mein Studio aussehen soll, hatte ich schon nach zwei Tagen fertig im Kopf geplant. ” Foto: Andrea Droschinski

Als Unternehmerin wurden Sie sicher nicht geboren. Wie, wo und mit wem haben Sie sich fit gemacht für die Selbstständigkeit?
Eigentlich habe ich alles selber organisiert, ohne Coaching.
Wie mein Studio aussehen soll, hatte ich schon nach zwei Tagen fertig im Kopf geplant. Den Umbau hat größtenteils mein Vater gemacht. Mein Logo und meinen Flyer hat ein Bekannter, der Grafikdesigner Stefan Bunkelmann, nach meinen Vorstellungen entworfen. Das war eine schöne Zusammenarbeit, weil ich meine Ideen und Vorstellungen einbringen durfte.
Welche Versicherungen ich brauche, weiß ich selber, da ich drei Jahre bei einem Versicherungsmakler gearbeitet habe. Den Marketingplan habe ich auch allein geschrieben. Geholfen haben mir Vorlagen aus dem Internet. Meine Steuerberaterin hat dann am Ende noch die Zahlen berechnet und fertig. Meine Seminare habe ich mir selber im Internet gesucht. Da gibt es ja eine Vielzahl von Angeboten. Man muss gucken, was man will und vergleichen.

Brauchten Sie Geld für Ihre Gründung? Haben Sie Fördermittel beantragt?
Finanziert habe ich meinen Start in die Selbstständigkeit mit eigenen Mitteln und mit Unterstützung der Familie.
Fördermittel gab es keine. Existenzgründerkurse hätte das Arbeitsamt bezuschusst, aber da ich keine besucht habe, brauchte ich das Geld dafür nicht. Das Mikrodarlehen wollte ich auch nicht beantragen.

Wo sehen Sie in der nächsten Zeit ihre größten Herausforderungen?
Die größte Herausforderung wird sein, einen Stammkundenkreis aufzubauen.
Gern würde ich auch bei einigen Firmen Fuß fassen und der Belegschaft regelmäßig Massagen anbieten. Da hat man dann monatlich ein gewisses planbares Einkommen und der Firmenchef glückliche und motivierte Mitarbeiter.

Gibt es etwas, das noch fehlt? Ein Mitarbeiter, Geld oder ein bestimmtes Gerät?
Ich plane, dieses Jahr noch ein Aufbauseminar „Sportmassage“ zu machen. Diese Ausbildung fehlt mir noch.

Nutzen Sie Social Media Kanäle um sich und Ihr Unternehmen bekannt zu machen?
Ich nutze Facebook und habe eine Homepage, die ich selber gestalte. Schauen Sie sich gern bei mir um, dann sehen Sie was ich dort so treibe. Ich freue mich über jeden Kommentar.

Ergänzen Sie bitte die folgenden Stichpunkte:

Selbstständig sein bedeutet für mich, ……Freiheit und Selbstbestimmung

Würde ich noch mal neu starten, dann…hätte ich gerne etwas mehr Vorbereitungszeit.

Angehenden Gründerinnen und Gründern rate ich,…..nichts zu überstürzen.

Ihre Kontaktdaten:
Frangipani
Andrea Droschinski
Erwin-Fischer-Str. 62 B
23968 Wismar

Tel: 03841 – 64 17 88
E-Mail: frangipani-wismar@online.de
Internet: www.frangipani-wismar.de
Facebook: https://www.facebook.com/frangipaniwismar

Die Fragen stellte Grit Gehlen

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