Das Wegtam-Team, bestehend aus Jens Jahnke, André Schütz und Frank Thiessenhusen, hat sich 2012 selbstständig gemacht.

Tensei Data – der elektronische Umzugskarton

Die Migration von Daten zwischen inkompatiblen Systemen soll ein Kinderspiel werden:  Drei Rostocker Jungunternehmer haben eine bezahlbare und intelligente Lösung entwickelt, die es ermöglicht, Daten aus unterschiedlichsten Quellen zusammenzufügen und/oder in ein neues System automatisiert zu übernehmen.
Die Software  trägt den Namen Tensei-Data und wurde im Februar vom Team auf der Cebit vorgestellt. Die ersten Kundenaufträge werden derzeit umgesetzt. 

Das Wegtam-Team, bestehend aus Jens Jahnke, André Schütz und Frank Thiessenhusen, hat sich 2012 selbstständig gemacht.

Tensei Data wurde speziell für kleinste, kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch für Verbände, Behörden und Institutionen konzipiert, bei denen die Datenmigration häufig eine besonders große finanzielle und personelle Herausforderung ist. Tensei Data wurde speziell für kleinste, kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch für Verbände, Behörden und Institutionen konzipiert, bei denen die Datenmigration häufig eine besonders große finanzielle und personelle Herausforderung ist.[/caption]

„Wir gingen damals mit der Suchmaschine Wegtam.com an den Markt. Im Vergleich zu anderen Suchmaschinen, werden die Daten der Nutzer bei uns nicht gespeichert. Außerdem sind die Rechercheergebnisse genauer. Darauf aufbauend haben wir eine Suchtechnologie-Lösung für Unternehmen entwickelt, um Suchprozesse in Unternehmen zu optimieren. Der Wegtam Suchagent spart Zeit und Geld“, erklärt Frank Thiessenhusen. Der 37-jährige Betriebswissenschaftler ist im Team für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die beiden anderen sind die Entwickler.
Die Vermarktung der Suchtechnologie-Idee wurde in den letzten 12 Monaten etwas zurückgestellt. Verständlich, denn die neue Software Tensei-Data, die für viele Unternehmen deutschlandweit sehr interessant sein dürfte, sollte schnellstmöglich marktreif werden.
„Auf der Cebit im Februar haben wir viel positives Feedback bekommen“, erzählt Frank Thiessenhusen nicht ohne Stolz. „Zugegeben, unsere  Grundidee ist nicht ganz neu, aber die Herangehensweise sehr innovativ. Es gibt schon umfangreiche Softwarelösungen, die allerdings nur für große Unternehmen attraktiv und bezahlbar sind. Tensei Data wurde speziell für kleinste, kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch für Verbände, Behörden und Institutionen konzipiert, bei denen die Datenmigration häufig eine besonders große finanzielle und personelle Herausforderung ist. Uns war auch wichtig, dass unsere Software stark automatisiert arbeitet, intuitiv bedient werden kann und dadurch nutzerfreundlich ist. Dann entstehen weniger Fehler.“

Mit ihrer Idee überzeugte das Wegtam-Team auch das Wirtschaftsministerium MV und erhielt  160.000 Euro aus dem IT Future Fond. „Ich weiß, das hört sich nach einer unheimlich hohen Summe an“, sagt Frank Thiessenhusen und fügt hinzu: „Wir müssen aber die Hälfte der Summe zurückzahlen. Dazu muss man wissen, dass wir im letzten Jahr praktisch kein Geld verdient haben, weil wir nur mit der Entwicklung der Software beschäftigt waren.“

Das Antragsprozedere, der als Fördergeld ausgegebenen Mittel, hat Frank Thiessenhusen als sehr aufwendig in Erinnerung. Zudem ist dieser Ansatz wenig geeignet für Startups. Als die Förderzusage über Monate auf sich warten ließ, suchte er nach einem weiteren Weg, an Geld zu kommen. „Wir müssen uns ein Gehalt zahlen von dem wir leben können, Miete für die beiden Büroräume, Nebenkosten, Fahrtkosten und vieles mehr kommen dazu. Tja, und da haben wir drei uns mit unserem ehemaligen Arbeitgeber zusammengesetzt und ihn als Investor ins Boot geholt.“
Das war ein Glücksgriff. Der ehemalige Chef glaubt an die Idee der drei Jungunternehmer und unterstützt sie bei vielen Entscheidungen. Kurz: „Es gibt eine super Zusammenarbeit“, freut sich Frank Thiessenhusen.

Zwischenzeitlich hat der 37-Jährige auch bei der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft des Landes einen Förderantrag abgegeben. Das Innovationsprogramm innoSTART ist für innovative und technologieorientierte Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern gedacht, deren Umsatzerlöse in der Anfangsphase nicht ausreichen, um die Kosten zu decken. „Das ist eine tolle und wichtige Sache, denn keine Bank gibt einem technologieorientierten innovativen Unternehmen wie unserem, das über keinerlei Sicherheiten verfügt, in dieser Phase einen Kredit“, bringt es Frank Thiessenhusen auf den Punkt.

Er will nun nach und nach verschiedene Unternehmensverbände, Messen und Veranstaltungen nutzen, um Tensei-Data bekannt zu machen. „Die Herausforderung besteht darin, Unternehmen klar zu machen, was unsere Software alles kann und in welchen Bereichen ein hoher Nutzen erzeugt wird. Das Datenaufkommen in Unternehmen steigt stetig und die Systemlandschaften werden älter und vielfältiger. Datenmigration ist ein wichtige Bestandteil bei täglichen Entscheidungsprozessen in Unternehmen“

Das Wegtam-Team, bestehend aus Jens Jahnke, André Schütz und Frank Thiessenhusen, hat sich 2012 selbstständig gemacht. Das Wegtam-Team, bestehend aus Jens Jahnke, André Schütz und Frank Thiessenhusen, hat sich 2012 selbstständig gemacht.[/caption]

Auch wenn Jens Jahnke, André Schütz und Frank Thiessenhusen noch viele Hürden vor sich sehen, so sind sie doch optimistisch. „Wir würden jederzeit wieder gründen. Es ist schön zu sehen, wohin Entscheidungen führen.“, sind sich die drei einig. Nun gilt es, die zwei marktreifen Software-Produkte stetig weiterzuentwickeln und erfolgreich zu vermarkten.

Grit Gehlen

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