Innovationen im Freiraummanagement

Ministerpräsident Erwin Sellering auf dem „Wackelbrett“ Foto: Dr. Wolfgang Schielke

Ministerpräsident Erwin Sellering auf dem „Wackelbrett“
Foto: Dr. Wolfgang Schielke

Freiraummanagement – auf den ersten Blick gibt dieser Begriff Rätsel auf, und nur Insider assoziieren damit sofort Leistungen aus der Garten- und Landschaftsgestaltung. Noch viel weniger denkt man dabei an Innovationen im Gesundheitstourismus oder Seniorenfitness. Als der Gärtner, Landschaftsarchitekt und Umweltplaner im Jahr 2008 seinen Firmennamen wählte, gehörten die Klassiker der Branche, von der Gartenplanung, den Gartenbau, den Gehölzschnitt bis zur Regenwasserbewirtschaftung, zu seinem Angebot. Die Ideen des Gründers reichten aber schon damals deutlich weiter, denn Außenanlagen bieten freie Räume für sehr unterschiedliche Gestaltungen und Nutzungsmöglichkeiten.

Die Gründung seines Unternehmens in Greifswald war für Reyk Sattler mit einem Umzug verbunden. In der neuen Heimat suchte er Kontakte, den Zugang zu Netzwerken und einen Mentor, der ihn in Fragen der strukturellen Entwicklung seines Unternehmens berät und die Ideen des Gründers auch mal kritisch hinterfragt. Gerold Jürgens, Inhaber des Bauunternehmens IRB Iso-Rüst-Bau GmbH und Präsident des Unternehmerverbands Vorpommern, übernahm diesen Part.

Eine Möglichkeit zur Profilierung des Unternehmens erkannte der junge Unternehmer in der Planung und im Bau von Kinderspielplätzen. Deren Gestaltung erfordert nicht nur Kreativität sondern auch die Berücksichtigung von pädagogischen Grundsätzen in Verbindung mit einer hohen Sicherheit der Anlagen und Geräte. Die Normen zur sicheren Gestaltung von Spielplätzen für Kinder sind verbindlich geregelt. Das gilt auch für die gesetzlich vorgeschriebenen Wartungen und Kontrollen. Mit dem Sicherheitskonzept des Unternehmens Freiraummanagement können die Betreiber von Spielplätzen ganz sicher davon ausgehen, allen Prüf- und Instandhaltungspflichten der EU-Norm zu entsprechen und mögliche Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen.

Überlegungen zur Gestaltung barrierefreier Außenräume und die Beschäftigung mit Fragen der demografischen Entwicklung führten Reyk Sattler zu einer völlig neuen Idee. Seine Heimatstadt Greifswald aber auch andere Regionen in Mecklenburg-Vorpommern erleben seit Jahren einen Zuzug von Senioren, die ihren Ruhestand in landschaftlich schöner Umgebung genießen und dabei aktiv sein möchten. Hinzukommt die wachsende Zahl von älteren Urlaubern, die an Leistungen zur Gesunderhaltung und Prävention interessiert sind. Reyk Sattler recherchierte um Antworten auf seine Fragen zu finden. „Wie sind die Kommunen, die Hotels, Pensionen und touristischen Zentren der Region auf diese Nachfrage vorbereitet? Und welche Angebote für Bewegung und Training im Freien können Senioren nutzen, ohne zu hohe Verletzungsrisiken einzugehen?“

Spielplätze für Senioren? Eine auf den ersten Blick merkwürdig anmutende Idee. Reyk Sattler spricht auch lieber von Senioren-Fitnessanlagen im Freien. Mit seinem Partner dem Sportwissenschaftler Dr. Dirk-Carsten Mahlitz, Leiter des Instituts für Gesundheitssport und Trainingsanalyse Greifswald (IGT), entwickelt er Fitnessgeräte speziell für und mit Senioren, die für den therapeutischen und präventiven Einsatz geeignet sind. Darin besteht der wesentliche Unterschied zu den Angeboten anderer Hersteller, deren Geräte eher in die Kategorie Freizeitgeräte gehören.
Die therapeutischen Fitnessgeräte des Greifswalder Unternehmens können als Einzelelemente in bestehende Outdoor-Freizeitanlagen integriert oder als kompletter Parcours individuell geplant werden.

Gerold Jürgens der Mentor von Reyk Sattler, ist vom Fitnesskonzept für Senioren überzeugt und riet zur Teilnahme am Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft. Im Jahr 2010 prämierte die Jury das Konzept „ViTAK-Urlaub“ mit einem Preisgeld, das die beiden Unternehmer einsetzen, um ihre Ideen von Urlaubsangeboten mit einem Plus an Vitalität und Aktivität an verschiedenen Standorten in Mecklenburg-Vorpommern aufzubauen.
Prominenter Tester der Geräte war Ministerpräsident Erwin Sellering. Er nutzte die Preisverleihung des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft, um das „Wackelbrett“ auszuprobieren. Zur Schulung des Gleichgewichtssinns bietet es verschiedene Schwierigkeitsgrade, je nachdem, ob man das Gerät mit beiden Beinen oder einbeinig nutzt und sich dabei festhält oder nicht.

„Den demografischen Faktor können wir nicht ändern aber mit interessanten Angeboten Urlaub und Leben in Mecklenburg-Vorpommern weiter attraktiv gestalten“, betont Reyk Sattler. „Durch die Nutzung der Geräte wird die Gesundheit gefördert, Koordination und Beweglichkeit geschult, das soziale Miteinander gestärkt. Dabei gibt es kein Mindestalter, um die Sportgeräte zu nutzen.“

Jetzt besteht die Hauptaufgabe der gesundheitsbewussten Unternehmer darin, Kommunen, Urlaubsregionen, Hotels und Freizeiteinrichtungen von den Vorteilen ihrer speziellen Angebote für Senioren zu überzeugen und weitere Parcours zu errichten.

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