Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Februar 2015

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Februar 2015

Deutschland hat seine konjunkturelle Schwächephase überwunden. Nachdem die Wirtschaft im letzten Sommer mehr oder weniger stagnierte, deuten die aktuellen Indikatoren darauf hin, dass die Konjunktur wieder an Fahrt gewinnt.

Im vierten Quartal legte die Industrieproduktion verhältnismäßig stark zu und sowohl die überraschend positive Entwicklung der Auftragseingänge als auch die deutlich verbesserte
Stimmung in den Unternehmen lassen eine weitere Belebung erwarten. Der schwächere Eurokurs und der äußerst niedrige Ölpreis dürften ihren Beitrag dazu geleistet haben. Zudem entwickelt sich der Arbeitsmarkt weiter positiv. Ein hohes Maß an Beschäftigung, steigende Realeinkommen und niedrige Zinsen ermöglichen eine hohe Konsumnachfrage.

Insgesamt rechnet die Bundesregierung für dieses Jahr daher mit einem ordentlichen Wachstum von 1,5 %, das hauptsächlich durch die Binnennachfrage getrieben wird. Gleichwohl bleiben mit Blick auf die Ukraine, auf die politische Entwicklung in Griechenland, aber auch mit Blick auf die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte konjunkturelle Risiken bestehen.

Das deutsche Auslandsgeschäft entwickelt sich positiv. Im Dezember stieg die Zahl der Ausfuhren saisonbereinigt um 3,4 % an. Die Wareneinfuhren gingen dagegen
nicht zuletzt wegen der sinkenden Energiepreise leicht um 0,8 % zurück. Im vierten Quartal sind sowohl die Auslandsumsätze als auch die Auslandsbestellungen spürbar gestiegen, wobei die stärksten Impulse aus den Ländern des Euroraums kamen. Für die kommenden Monate haben sich Exporterwartungen der Unternehmen weiter aufgehellt. Dazu dürfte auch die Euroabwertung beigetragen haben, die zu einer spürbaren Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit führt. Vor dem Hintergrund der weiterhin zögerlichen Erholung der Weltwirtschaft rechnet die Bundesregierung für das Jahr 2015 aber insgesamt nur mit einem geringen positiven
Außenbeitrag von 0,1 Prozentpunkten.

Der private Konsum bleibt eine wichtige Stütze der Konjunktur. Im letzten Jahr sind die privaten Konsumausgaben real um 1,1 % gestiegen und haben damit kräftig zum Gesamtwachstum beigetragen. Die positive Entwicklung der Beschäftigung führt
weiterhin zu einem merklichen Anstieg der verfügbaren Einkommen, der sich dank einer sehr moderaten Preisentwicklung in einen spürbaren Kaufkraftgewinn übersetzt. Die Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) sind daher im vierten Quartal kräftig um 1,7 % gestiegen. Im Januar hellte sich die Stimmung unter den Einzelhändlern zudem spürbar auf und das Konsumklima bewegt sich weiterhin auf Rekordniveau. Aufgrund der günstigen Rahmenbedingungen rechnet die Bundesregierung daher damit, dass die privaten Konsumausgaben im Jahr 2015 nochmals beschleunigt um 1,6 % ansteigen werden.

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