In Deutschland gibt es aktuell rund 4,9 Millionen Erwerbstätige, die als Freelancer eine unabhängige Beschäftigung ausüben. Das entspricht rund 10 Prozent aller Beschäftigten hierzulande. Das berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Grundlage einer Studie des Marktforschungsunternehmen Edelmann Berland in Zusammenarbeit mit dem Vermittler von Online-Arbeitsplätzen Elance-oDesk. Dabei haben sich rund zwei Drittel der Freelancer (63 Prozent) nicht aus wirtschaftlichen Zwängen für eine Tätigkeit außerhalb klassischer Angestelltenverhältnisse entschieden. Ausschlaggebend ist in den meisten Fällen vielmehr eine frei getroffene Abwägung. Für 52 Prozent war die zeitliche Flexibilität entscheidend, 41 Prozent geben an, dass sie als Freelancer ein höheres Einkommen erzielen. „Gerade für innovative Unternehmen gewinnen Flexibilität und Know-How der Mitarbeiter immer stärker an Bedeutung. Freelancer sind mit ihrem häufig hoch spezialisierten Fachwissen eine wichtige Ergänzung zur Stammbelegschaft“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Je spezialisierter das Wissen der Freelancer, desto stärker ist ihre eigene Verhandlungsposition.“ Für die ITK-Branche schätzt BITKOM die Zahl der aktiven Freelancer in Deutschland auf rund 100.000. Diese Zahl hat sich in den zurück liegenden Jahren trotz der Zahl von rund 40.000 offenen Stellen für ITK-Spezialisten kontinuierlich erhöht. „Ein Zusammenhang mit konjunkturellen Schwankungen ist nicht erkennbar“, so Kempf.
Die Zahl der Freelancer wird künftig weiter steigen. Rund zwei Drittel (63 Prozent) der freiberuflich Tätigen gibt an, dass neue Technologien die Akquise von Aufträgen erleichtert haben. So würden häufig Aufträge wie zum Beispiel Softwareprojekte, aber auch Übersetzungen weltweit online vergeben. Eine besondere Rolle kommt dabei den Sozialen Netzwerken zu. Sechs von zehn Freelancern (58 Prozent) geben an, dass die Online-Kontakte den Markt für Freelancer deutlich verändern. So sei es unter anderem einfacher geworden, direkt mit Entscheidern in Unternehmen in Kontakt zu treten, zugleich könnten Bekannte und zufriedene Auftragnehmer leichter auf die Angebote des Freelancers hinweisen.
In einer BITKOM-Umfrage aus dem vergangenen Jahr hat rund jeder dritte Personalverantwortliche (30 Prozent) von Unternehmen ab 3 Mitarbeitern angegeben, dass das eigene Unternehmen künftig häufiger Freelancer einsetzen wird.