Wirtschaft in MV auf gutem Kurs

Wirtschaft in MV auf gutem Kurs

Der Wirtschaftsbericht 2014 bescheinigt dem produzierenden Gewerbe, insbesondere der Industrie und dem Baugewerbe, wesentliche Wachstumsimpulse. Der Aufschwung hat auch die Dienstleistungsbereiche erreicht: das Handwerk, der Einzelhandel und das Gastgewerbe entwickeln sich gut.

 Für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen stehen in der neuen EU-Förderperiode rund 311 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung, weitere 168 Millionen Euro werden für die wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung eingesetzt.

2014 gab es im ersten Halbjahr einen Anstieg der Wirtschaftsleistung (=Bruttoinlandsprodukt) um +2,3 Prozent. Der Wirtschaftsminister Harry Glawe rechnet im laufenden Jahr mit einer insgesamt soliden Entwicklung der Wirtschaft. Auch im für das Land so wichtigen verarbeitenden Gewerbe ist die Umsatzentwicklung positiv. „Die Perspektiven, im eigenen Land einen Ausbildungsplatz oder einen Arbeitsplatz zu finden, haben sich deutlich verbessert. Die Förderpolitik wurde konsequent auf die Schaffung von Arbeitsplätzen ausgerichtet und ich freue mich, dass dies heute Früchte trägt“, so Glawe weiter. Heute gibt es rund 550.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in MV; vor 10 Jahren waren es rund 512.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte.

Neue EU-Förderperiode – Fördermöglichkeiten nutzen

Ein Schwerpunkt des Wirtschaftsberichtes ist die neue EU-Förderperiode bis 2020. Der Minister warb dafür, die neuen Fördermöglichkeiten intensiv zu nutzen. „Mecklenburg-Vorpommern ist auch aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung nicht mehr Höchstfördergebiet innerhalb der EU, Unternehmen werden dennoch bestmöglich unterstützt“, sagte Glawe. Für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen stehen in der neuen EU-Förderperiode rund 311 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung, weitere 168 Millionen Euro werden für die wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung eingesetzt.

Der Minister verwies darüber hinaus auf die neuen Höchstfördersätze im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) von 15 Prozent für große Unternehmen (ab 250 Beschäftigte), 25 Prozent für mittlere Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) und 35 Prozent für kleine Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte).

Um Investoren werben – Standortmarketing weiter aufgestockt

Künftig geht es darum, sich bei einer demografiebedingt tendenziell schrumpfenden Binnennachfrage noch aktiver um neue Absatzmärkte außerhalb des Landes zu bemühen, also die Außenwirtschaft weiter anzukurbeln. „Unser Land wird heute von den Gästen vor allem als Tourismusland wahrgenommen. Hier gehören wir mit über 28 Millionen Übernachtungen im Jahr zu den führenden Bundesländern. Dennoch: Mecklenburg-Vorpommern ist über die Tourismuswirtschaft hinaus ein wettbewerbsfähiger und attraktiver Investitionsstandort mit besten Perspektiven für Unternehmen und Investoren. Dies müssen wir noch stärker betonen, deshalb wollen wir das Standortmarketing weiter ausbauen“, betonte Glawe. Dafür stehen von 2015 bis 2020 drei Millionen Euro aus Mitteln des EFRE zusätzlich zur Verfügung.

Im Fokus stehen beispielsweise Bereiche wie der Maschinenbau, die Lebensmittelindustrie, erneuerbare Energien aber auch Life Science/Gesundheitswirtschaft sowie Innovationen und Zukunftstechnologien. „Bei zurückgehenden Fördermöglichkeiten wird es umso wichtiger, die bestehenden Standortvorteile Mecklenburg-Vorpommerns noch deutlicher hervorzuheben“, forderte Glawe. Hierzu zählen die Lage im südlichen Teil der Wachstumsregion Ostseeraum mit engen Verbindungen zu den Metropolregionen Hamburg, Berlin und Stettin, das attraktive Flächenangebot mit Gewerbeflächen in Großgewerbegebieten oder direkt an der Hafenkante, die leistungsfähige Infrastruktur, die qualifizierten und flexiblen Arbeitskräfte, ein gutes Kinderbetreuungsangebot, die Schnelligkeit der mittelstandsfreundlichen Verwaltung sowie die hohe Lebensqualität.

Zu den Neuansiedlungen gehören beispielsweise die Aqvida GmbH in Dassow (Entwicklung und Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen, Investitionsvolumen ca. 11,7 Millionen Euro, Schaffung von 26 Arbeitsplätzen), die AcryliCon Polymers GmbH in Neustadt-Glewe (Unternehmen stellt Kunstharze zur Beschichtung unterschiedlichster Anwendungen her, vorrangig für den Bausektor etwa als Fußboden-, Tank- oder Parkhausbeschichtungen, Investitionsvolumen 9,5 Millionen Euro, Schaffung von 18 Arbeitsplätzen) oder Nestlé in Schwerin (Herstellung von Kaffeekapseln, Investitionsvolumen 220 Millionen Euro, Produktionsstart 2014, Schaffung 450 Arbeitsplätze).

Herausforderungen der Wirtschaft in MV

25 Jahre nach dem Fall der Mauer hat sich wirtschaftlich eine Menge im Land getan. „Es geht vorwärts. Der wirtschaftliche Aufholprozess ist noch nicht abgeschlossen. Wir werden weiter an der wirtschaftlichen Angleichung arbeiten. Die Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen hat sich seit 1991 in Mecklenburg-Vorpommern verdreifacht. Auch im Vergleich zum deutschen Durchschnitt haben wir aufholen können. So lag die Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in unserem Land 1991 noch bei rund 40 Prozent des deutschen Durchschnitts, heute haben wir fast 80 Prozent erreicht“, sagte Glawe. „Nachholbedarf haben wir in dem noch zu geringen Anteil des verarbeitenden Gewerbes an unserer Gesamtwirtschaftsleistung.“ Die Industriedichte in MV liegt mit 28 Beschäftigten je 1.000 Einwohner deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von rund 62.

Die maritime Wirtschaft leistet nach wie vor einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes. „Hauptaufgabe bleibt es insbesondere an den Werftstandorten im Land neue Aufträge zu akquirieren, die mit einer entsprechenden Finanzierung unterlegt sind“, forderte Glawe.

Wirtschaftsministerium ist Investitionsministerium

„Wir setzen in der Wirtschaftspolitik unseren mittelstandsorientierten Kurs fort. Wir haben noch Potenzial für noch mehr Ansiedlungen. Im Export müssen wir zulegen. Ebenso brauchen wir eine Entwicklung hin zu Unternehmen mit eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Nur Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt bieten eine tragfähige Perspektive, sich eine Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern aufzubauen. Ziel ist es, den wirtschaftlichen Aufschwung gemeinsam weiter voranzutreiben, um die wirtschaftliche Basis zu verbreitern“, betonte Glawe.

In diesem Jahr werden vom Wirtschaftsministerium rund 255,7 Millionen Euro investiv eingesetzt, im kommenden Jahr sind es 274,2 Millionen Euro. Die Mittel stammen von der EU, dem Bund und dem Land. Das Wirtschaftsministerium bleibt auch künftig das Investitionsministerium: von der Wirtschaftsförderung über die kommunale Infrastruktur bis zur Städtebauförderung. Schwerpunktbereiche bleiben das verarbeitende Gewerbe, die Gesundheitswirtschaft, die Ernährungswirtschaft und Forschung und Entwicklung sowie Handwerk, Bau und Tourismus.

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