Rückenschmerzen und Migräne ade‘

Marina Lommatzsch ist in ihrem eigenen Therapie-Studio eine gute Stammkundin. Vor etwa drei Jahren „entdeckte“ die 53-Jährige, die oft unter starker Migräne litt, die Behandlung auf einer so genannten Schipke-Liege für sich. Weil es in Neubrandenburg und Umgebung solche Therapie-Angebote noch nicht gab, eröffnet Marina Lommatzsch ein eigenes Studio. Nach einem ersten sehr erfolgreichen Geschäftsjahr, muss die Jungunternehmerin nun mächtig kämpfen.

Frau Lommatzsch, was macht Ihre Migräne?

Danke der Nachfrage. Früher hatte ich mehrmals monatlich schwere Migräne-Anfälle. Das ist vorbei.  Zwei bis drei Mal im Jahr erwischt es mich schon noch. Aber seit ich regelmäßig die Anwendung auf der Schipke-Liege nutze, geht es mir deutlich besser. Man muss ehrlichkeitshalber sagen, dass die Schmerz-Therapie auf der Schipke-Liege Krankheiten nicht heilen, aber stark lindern kann, wenn man die Anwendung regelmäßig macht. Zu mir hauptsächlich kommen Patienten mit Wirbelsäulenerkrankung aller Art, aber auch mit Durchblutungsstörungen oder beispielsweise bei Inkontinenz kann die Behandlung mit der Schipke-Liege helfen.

Was ist das für eine spezielle Liege, mit der Sie Ihre Kunden behandeln?

Ein Herr Schipke, der ziemlich sicher im Rollstuhl gelandet wäre, hat die Liege erfunden und sich selbst damit erfolgreich behandelt.
Die Behandlung mit der Schipke-Liege ist eine physikalische Therapie. Während der etwa 14-minütigen Anwendung wird die gesamte Muskulatur durch dreidimensionale Schwingungen gelockert. Gleichzeitig wird die Halswirbelsäule und gegen Ende der Anwendung die Brust- und Lendenwirbelsäule einschließlich der Rückenmuskulatur schonend gedehnt. Blockaden können sich lösen und es kommt zu Muskellockerungen im gesamten Körper.
Schon nach einer ersten Anwendung können Patienten oft erste Erfolge spüren.

Die Techniker Krankenkasse hat in ihrem aktuellen Gesundheitsreport kürzlich vermeldet,  dass deutsche Arbeitnehmer massiv unter Rückenproblemen leiden. Durchschnittlich 17,5 Tage fällt jeder Betroffene aus. Ihr Terminkalender dürfte also rappelvoll sein?!

Ja, das war er in meinem ersten Geschäftsjahr. Ich habe am 1. November 2012 in Friedland mein Studio eröffnet und am Tag 18 bis 20 Kunden gehabt. Da war ich wirklich am Limit. Der Umsatz war super. Mehr als 30.000 Euro Umsatz kamen in den ersten 12 Monaten zusammen. Mit der Zeit wurde die Kundschaft etwas weniger.
Wahrscheinlich hat sich der Erfolg bei einigen Kunden nicht so eingestellt wie erwünscht und bei anderen glaube ich, dass es ihnen deutlich besser ging und sie die Therapie deswegen beendet haben. Im Schnitt muss man 20 bis 40 Mal kommen.
Weil es aber in Friedland generell gut lief und ich das Einzugsgebiet vergrößern wollte, habe ich beschlossen in Neubrandenburg nach neuen Geschäftsräumen zu suchen.
Im bunten auffälligen Phönixhaus, das zu einem großen Bürokomplex gehört und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Webasto-Werk liegt, habe ich freie Räume gefunden.
Hier auf der Ecke arbeiten weit über 1000 Menschen.

Hat sich der Umzug gelohnt?

Nein. Bisher nicht.

Woran liegt das?

Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich habe Flyer im Haus verteilt und eine Annonce in der Zeitung geschaltet, doch mein Terminkalender ist nach wie vor sehr leer. Einige Stammkunden aus Friedland sind mir treu geblieben und sind glücklich, dass es mein Studio gibt. Doch hier in Neubrandenburg fasse ich irgendwie nicht wie gewünscht Fuß.
Ich gestehe, ich habe zwischenzeitlich daran gedacht aufzugeben. Doch dann hat mir meine Steuerberaterin geraten, Hilfe bei der Industrie- und Handelskammer zu suchen. Dort gibt es ein Hilfsprogramm für Unternehmen, die ins Straucheln geraten sind. Ich bin froh, dass ich jetzt professionelle Helfer an meiner Seite habe. Zusammen überlegen wir, wie ich mein Marketing verbessern und verändern kann, ob ein Rückzug nach Friedland sinnvoll ist oder generell ein anderer Standort gesucht werden sollte.
Das Geschäftskonzept hat im ersten Geschäftsjahr bestens funktioniert. Das ist Fakt. Jetzt müssen wir die Ursachen finden, warum es plötzlich nicht so gut läuft.

Wer sind Ihre Kunden?

Rentner und Angestellte, Männer und Frauen, jünger und älter. Es sind alle vertreten.

Wie ist überhaupt die Idee entstanden, sich selbstständig zu machen?

Eigentlich wollte ich mich nie selbstständig machen. Mein Mann hatte ein Fuhrunternehmen. Ich habe miterlebt, wie viel Kraft und Zeit es kostet ein florierendes Unternehmen zu führen. Naja, und dann habe ich durch meine Migräne die Behandlung auf der Schipke-Liege kennengelernt und bin bis heute von dieser Therapie begeistert. Weil es rund um Friedland solch ein Studio noch nicht gab, habe ich erst eine Liege gekauft und mein eigenes Studio eröffnet. Mittlerweile gibt es schon eine zweite Liege.

Welche Rechtsform haben Sie für Ihr Unternehmen gewählt und warum?

Ich bin Einzelunternehmerin. Das ist in meinem Fall zweckmäßig.

Als Unternehmerin wurden Sie sicher nicht geboren.
Wie, wo und mit wem  haben Sie sich damals fit gemacht für die Selbstständigkeit?

Ich habe keine Lehrgänge und keine Unternehmensberatung genutzt, weil ich dachte, ich wüßte durch die einstige Selbstständigkeit meines Mannes immer noch bestens Bescheid. Aus heutiger Sicht war das eine Fehleinschätzung.

Brauchten Sie Geld für Ihre Gründung? Haben Sie Fördermittel beantragt?

Ich habe keine Fördermittel beantragt. Was ich für die Unternehmensgründung brauchte, habe ich vom Sparbuch bezahlt. Ich bin froh, dass kein Kredit bedient werden muss.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Unternehmen den Durchbruch schafft?

Ich brauche Kundschaft!
Ich brauche Kundschaft, die mit der Therapie zufrieden ist und von den Erfolgen weiter erzählt. Dazu muss die Kundschaft aber erst mal wissen, dass es mich gibt und was genau ich anbiete. Wir überlegen derzeit wie wir die Flyer zielgerichteter umgestalten und ob ich den Namen an der Tür ändere…

Wo sehen Sie in der nächsten Zeit ihre größten Herausforderungen?

Ich muss durchhalten. Durststrecken gibt es überall mal.

Nutzen Sie Social Media Kanäle um sich und Ihr Unternehmen bekannt zu machen?

Noch nicht. Ich will mich bei Facebook einweisen lassen und dort eine kostenlose Unternehmensseite anlegen. Erste Ideen, was ich auf Facebook tun könnte, gibt es schon.

Ergänzen Sie bitte die folgenden Stichpunkte zu einem Satz:

Selbstständig sein bedeutet für mich, ……im Augenblick viel Aufregung.

Würde ich noch mal neu starten, dann…nur mit Existenzgründerlehrgang und Coach an meiner Seite.

Angehenden Gründerinnen und Gründern rate ich,…..sucht Euch professionelle Hilfe. Es gibt jederzeit so viel Neues, dass Berater einfach am besten Bescheid wissen.

Wie erreichen Interessierte Sie?

Wellnes Therapie Institut
Inhaberin Marina Lommatzsch
Feldstr. 3
17033 Neubrandenburg

Handy: 0152 – 24 88 17 25
Telefon: 0395 – 570 80 640
E-Mail: wellness-therapie-institut@web.de
www: www.wellness-therapie-institut-friedland.de.to

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