Jungunternehmerin machte als Sprachenfuchs ihre Leidenschaft für Sprachen zum Beruf

Englisch, französisch, spanisch und deutsch spricht Nadine Voss fließend. Arabisch soll auch noch hinzukommen, hat sich die 29-jährige Rostockerin vorgenommen. Ihre Leidenschaft für Sprachen hat die junge Frau nach ihrem Lehramtsstudium und zahlreichen Auslandsaufenthalten nun zu ihrem Beruf gemacht. Sie gründete das Unternehmen Sprachenfuchs und will anders sein, als all die anderen in Rostock.

“Besonders in Bezug auf rechtliche Fragen hatte ich Wissenslücken. Das ist für mich teilweise immer noch ein weites Feld.” Foto: Photovisionen – Kristina Becker

Frau Voss, seit vier Monaten sind Sie selbstständig. Lief bisher alles wie geplant?

Ich habe den Beginn meiner Selbstständigkeit zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt gewählt und war gleich mit dem sogenannten „Sommerloch“ konfrontiert. Aufgrund des schönen Wetters und der Sommerferien gestaltete es sich schwieriger, die Menschen für das Sprachenlernen zu begeistern.  Wiederrum hatte ich so die Möglichkeiten, mich intensiv mit der Entwicklung von Marketingstrategien und meiner Unternehmensstruktur zu beschäftigen.

Sie wollen anders sein als andere Nachhilfe -Einrichtungen. Das ist ein wichtiger Fakt, um sich von Mitbewerbern abzuheben. Aber, wie anders ist es denn bei Sprachenfuchs?

Jeder meiner Kunden lernt aus einem anderen Grund eine neue Sprache oder möchte eine bereits gelernte Sprache vertiefen. Ich habe zum Beispiel eine  75-jährige Kundin, die seit 20 Jahren jeden Tag mehrmals Kriya Yoga macht. Für sie ist das eine Lebensphilosophie und jedes Jahr fliegt sie in die USA, um ihren Guru zu ehren. Das war für sie Grund genug, ihre Englischkenntnisse zu erweitern. Im Rahmen des Einzelunterrichts habe ich die Möglichkeit, diese Passion aufzugreifen und darauf basierend meinen Unterricht zu gestalten.  Ich gehe ganz individuell auf die Wünsche meiner Kunden ein und entwickle ein auf sie zugeschnittenes Unterrichtskonzept. Das ist im Gruppenunterricht nicht möglich.
Ein weiterer wichtiger Fakt ist, dass es ich sehr flexibel bin in der Termingestaltung. Es gibt keine vorgeschriebenen Unterrichtszeiten, ich orientiere mich am Zeitplan des Kunden.

Wie werden Eltern und Kinder, die Nachhilfe benötigen, auf Sie aufmerksam?

Bezüglich der Nachhilfe läuft schon viel über Mundpropaganda. Wenn die Eltern merken, dass ihr Kind sich in der Schule verbessert, empfehlen sie mich weiter. Ich mache aber auch Werbung in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Momentan sind es aber eher die Rentner, die mein Angebot nutzen und meine Hilfe in Anspruch nehmen.  Ich finde es bewundernswert, dass viele Menschen in hohem Alter noch einmal nach einer Herausforderung suchen.

Wie ist überhaupt die Idee entstanden, sich selbstständig zu machen?

Die Idee entstand schon im Studium. Anfänglich habe ich bei Konkurrenzanbietern gearbeitet, konnte mich dann aber im Laufe der Zeit nicht mehr mit dem System der Gruppennachhilfe identifizieren. Es gibt wenige Einrichtungen, die dem Kunden wirklich genügend Zeit und Raum geben, um eine Fremdsprache zu erlernen. Das wollte ich anders machen. Ich habe mich allerdings nie so richtig getraut den entscheidenden Schritt zu gehen. Meine Schwester, die mir sehr nahe steht, hat mir sehr lange gut zugeredet und eigentlich schon vor mir erkannt, dass dies der richtige Weg für mich ist.

Wie erfolgreich sind Sie schon mit Ihrem Unternehmen?

Ich bin zufrieden mit den Entwicklungen. Die Nachfrage ist derzeit groß.

Sie haben sogar schon eine Website. Haben Sie die allein erstellt?

Ja. Das war eines der ersten Dinge, die ich als Selbstständige getan habe. Ich finde es wichtig, mein Unternehmen im Internet präsentieren zu können, da das Internet nun mal ein zentrales und somit unausweichliches Kommunikationsmittel ist. Ich habe mich vorher eingehend darüber informiert, welche Webseitenanbieter es auf eine unkomplizierte Art und Weise möglich machen, eine Webseite alleine zu erstellen und zu gestalten. Ich habe sehr viel Wert auf eine authentische Gestaltung gelegt und so kam Hilfe von Außen für mich nicht in Frage. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Welche Rechtsform haben Sie für Ihr Unternehmen gewählt und warum?

Ich bin Freiberuflerin.

Als Unternehmerin wurden Sie sicher nicht geboren. Wie, wo und mit wem  haben Sie sich fit gemacht für die Selbstständigkeit?

Ich war schon immer jemand, der sich Wissen gerne selber aneignet. Also habe ich viele Bücher gewälzt und natürlich auch das Internet zu Rate gezogen. Als es dann ernster wurde, habe  ich zur Sicherheit ein Existenzgründerseminar hier in Rostock bei der Existenzgründerhilfe besucht. Ich habe mich aber auch oft mit anderen Selbstständigen unterhalten, beim Frisör zum Beispiel,  und mir deren Tipps und Ratschläge zu Herzen genommen.

Welche Wissenslücken gab es vor dem Start in die Selbstständigkeit?

Besonders in Bezug auf rechtliche Fragen hatte ich Wissenslücken. Das ist für mich teilweise immer noch ein weites Feld. Man möchte ja nichts falsch machen. Aber ich habe mich auch sehr viel beschäftigt mit Fragen zum Thema Marketing. Wie mache ich überhaupt auf mich aufmerksam? Letztendlich aber muss man alles Mal probieren. Den Königsweg gibt es nicht.

Brauchten Sie Geld für Ihre Gründung? Haben Sie Fördermittel beantragt?

Nein. Ich habe viel gespart und bestreite sämtliche Ausgaben mit meinen eigenen finanziellen Mitteln.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Sprachenfuchs den Durchbruch schafft?

Dass ich es schaffe meinen Kunden die Leidenschaft für Sprachen zu vermitteln, die ich selbst empfinde.

Wo sehen Sie in der nächsten Zeit ihre größten Herausforderungen?

Ich plane, mich auch mit Workshops zu etablieren. Viele Schüler wenden im Alltag die falschen Lernstrategien an oder haben ein falsches Zeitmanagement. Ich möchte diesbezüglich gerne helfen, indem ich Motivations-und Lernstrategien vermittle und Schülern so den Schulalltag vereinfache. Der erste Workshop soll in den Oktoberferien stattfinden.
Ich persönlich möchte noch so viele Sprachen wie möglich erlernen, weil es mir Spaß macht und weile jede Sprache so besonders ist.

Gibt es etwas, das noch fehlt? Ein Mitarbeiter, Geld oder eine Maschine?

Momentan ist so viel zu tun, dass ich mir hin und wieder einen Personal-Assistent wünsche. Das ist aber erst für das nächste Jahr geplant. Eine weitere Lehrkraft soll es dann auch geben.

Nutzen Sie Social Media Kanäle um sich und Ihr Unternehmen bekannt zu machen?

Ich nutze so einige Social Media Kanäle: Facebook, Twitter, Instagram, Xing, g+, linkedin, tumblr, u.a. Zum einem um meine Reichweite zu erhöhen, um meine Zielgruppe anzusprechen und somit auch die Kundenbindung zu stärken.

Ergänzen Sie bitte die folgenden Stichpunkte zu einem Satz:

Selbstständig sein bedeutet für mich,… mit Leidenschaft zu arbeiten.

Würde ich noch mal neu starten, dann… würde ich alles noch mal genauso machen.

Angehenden Gründerinnen und Gründern rate ich,… bei wichtigen Entscheidungen auf das Bauchgefühl zu vertrauen.

Kontakt:

Sprachenfuchs
Nadine Voss
Heinrich-Schütz-Str.3
18069 Rostock
Telefon: 0176-63093725
E-Mail: info@sprachenfuchs.com

www: www.sprachenfuchs.com
Facebook und Co:
https://www.facebook.com/sprachenfuchs?ref=hl
https://www.xing.com/profile/Nadine_Voss16?sc_o=mxb_p

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