Sebastian Váczi aus Greifswald hat die Natare-Suite entwickelt. Sie macht es professionellen Trainern möglich, die Fortschritte ihrer Schwimmer genauer zu dokumentieren und dadurch das Training zu optimieren. Der zukünftige Master- Biomathematiker wurde für seine Geschäftsidee kürzlich an der Uni Greifswald ausgezeichnet.
 Sebastian Váczis Eltern sind schon viele Jahre, mit ihrem jeweils eigenen Unternehmen selbstständig. „Meine Eltern haben mir aus ihren Erfahrungen schon viel mitgegeben. Zum Beispiel lese ich immer das Kleingedruckte zuerst und sehr genau“, sagt der 23-Jährige lachend. Foto: Grit Gehlen |
Sebastian Váczi ist überrascht, dass er einer der insgesamt fünf Sieger des UNIQUE Ideenwettbewerbes an der Uni Greifswald geworden ist. „Ich wollte mich eigentlich gar nicht bewerben, weil ich nicht gedacht hätte, dass mein Schwimmtrainer-Verwaltungsprogramm sowas besonderes ist“, sagt er bescheiden lächelnd. Im Technologiezentrum Greifswald, wo der 23-Jährige für rechtliche Fragen Rat suchte, ermunterte man ihn, am Wettbewerb teilzunehmen.
Wie toll Natare-Suite ist, versteht wirklich nur jemand, der Schwimmtrainer ist, dachte Sebastian Váczi bislang. Doch die Jurymitglieder – allesamt keine Schwimmtrainer sondern beispielsweise Unternehmensberater oder Mikrobiologen – waren begeistert und sehen in der Geschäftsidee viel Potential.
In nur fünf Minuten musste der junge Mann vor der Jury erklären, was die Natare-Suite ist und kann: „Die Software kann beispielsweise Trainingspläne, Anwesenheit und Testreihen jedes einzelnen Schwimmers protokollieren und die Ergebnisse auswerten. Die Trainingseinheiten lassen sich dadurch besser optimieren und anpassen. Über das Internet können Trainer die Daten untereinander austauschen.“
Über zwei Jahre lang hat der junge Mann die Software entwickelt. Und das immer neben dem anspruchsvollen Studium. Die Idee dafür entstand quasi am Beckenrand: „Ich habe selbst viele Jahre trainiert, war sogar Leistungssportler und stehe jetzt als Trainer des HSG-Schwimmteams Greifswald am Beckenrand. Mit den anderen Schwimmtrainern wurde die Software fortwährend in der Schwimmhalle getestet. Praxisnaher geht es nicht. Dadurch entstanden auch neue Ideen. Zum Beispiel gibt es noch Extra-Module für die Wettkampfplanung oder für ein Schwimmer-Tracking.
 Wie toll Natare-Suite ist, versteht wirklich nur jemand, der Schwimmtrainer ist, dachte Sebastian Váczi bislang. Doch die Jurymitglieder (vorne im Bild) – allesamt keine Schwimmtrainer sondern beispielsweise Unternehmensberater oder Mikrobiologen – waren begeistert und sehen in der Geschäftsidee viel Potential. Foto: Grit Gehlen |
„Das Programm ist komplett in Java geschrieben. Dadurch ist es für jedes Betriebssystem geeignet.“ Das war Sebastian Váczi wichtig. Seine Erfahrung: Die meiste Software am Markt sei nur für Windows gemacht. Wer Apple nutzt, könne mit solcher Software dann nichts anfangen.
Freunde und Studenten helfen nun die Natare-Suite ins Englische, Russische, Französische, Niederländische, Spanische und Schwedische zu übersetzten. Sebastian Váczi hofft, dass sie dadurch weltweit zum Einsatz kommt. In den nächsten Monaten, noch während des Studiums, will er sich selbstständig machen. Einige rechtliche Fragen seien vorab aber noch zu klären. „Zum Beispiels zu den AGBs und aus lizenzrechtlicher Sicht. Vielleicht kann mir jemand aus der Jury oder von den Wettbewerbsorganisatoren weiterhelfen“, hofft der junge Mann, der sich auch für das Mentoring-Programm des Landes interessiert. Er weiß, dass darin gestandene Unternehmer vereint sind, die Gründern ehrenamtlich Starthilfe anbieten.
Doch nun wird erstmal auf den UNIQUE-Sieg angestoßen und früher oder später darüber nachgedacht, was nach der Schwimmtrainer-Verwaltungssoftware gemacht wird: „Irgendwas für die Forschung. Die brauchen auch immer Software“, ist der baldige Master-Biomathematiker überzeugt.
Grit Gehlen
Kontakt:
Webshop: www.natare-suite.de/shop/
E-Mail: webmaster@natare-suite.de
|
