Jörg Haase aus Neubrandenburg ist Fitness-Experte und Personal-Trainer. Für seine Kunden ist er oft von sehr früh morgens bis spät abends im Einsatz. Als persönlicher Berater, Trainer und Motivator hilft er ihnen, sportliche und besondere Ziele zu erreichen.
Herr Haase, im Dezember 2013 haben Sie Ihr Fitnesscamp in Neubrandenburg eröffnet. Sie sind jetzt ein halbes Jahr selbstständig. Wie läuft es?
Ich bin zufrieden!
Mir war von Anfang klar, dass der Start in die Selbstständigkeit auch ein Risiko ist. Aber ich wollte mir selbst beweisen, dass ich das mit meinen 50 Jahren noch kann und schaffe. Als Fitnesstrainer bin ich in Neubrandenburg schon seit 20 Jahren aktiv. Die Leute kennen mich und ich habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis. Von daher war und ist mir Mund- zu-Mund Propaganda sicher.
Und leise möchte ich hinzufügen: Ich bin schon recht stolz auf das bisher Erreichte.
Wer sind Ihre Kunden?
Vor allem Frauen zwischen 30 und 50 Jahren, die etwas für ihren Körper und ihre Gesundheit tun wollen. Ich biete beispielsweise jeden Mittwoch in Altentreptow einen Bauch Beine Po Kurs an. 30 bis 40 Frauen und vielleicht drei, vier Männer kommen dort jedes Mal hin. Die Stimmung ist super. Und besonders stolz bin ich auf eine junge Frau, die ein paar Kilos zu viel hatte und in meinem wirklich anstrengenden Training und mit meinen Ernährungstipps kräftig abgenommen hat. Das sind Erfolge, die ich mit meinen Kunden erreichen will. Ich kann mich dann unbändig mit ihnen freuen!
Mein Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Standbein Personal Training – das heißt Einzeltraining. Das bringt den Leuten am meisten. Wir stecken gemeinsam langfristige Ziele ab: Zum Beispiel kam kürzlich eine Unternehmerin zu mir, die genaue Vorstellungen davon hat, wie sie zu einem bestimmten Anlass in drei Monaten aussehen und sich fühlen möchte. Nämlich schlanker und fit. Ich habe entsprechende Trainingspläne und einen Ernährungsplan entwickelt – alles immer wieder aktuell angepasst an den jeweiligen Fortschritt.
Ich muss gestehen, bei mir kommen Kunden an ihre Grenzen. Sie überwinden sie mit meiner Hilfe. Das ist wichtig. Es macht beide Seiten unendlich stolz, wenn ein Kunde ein 15 Meter langes und oberarmdickes, schweres Seil anfangs gerade mal 20 Sekunden am Stück schwingen kann und es nach einigen Wochen zielorientiertem Training eine Minute lang schafft.
Ich versuche, meinen Kunden viele Trainingseinheiten in der Natur, beispielsweise am Tollensesee, zu ermöglichen. Manche Kunden wollen aber nicht gesehen werden. Dann bleiben wir in meinem kleinen Fitnessstudio im Katharinenviertel.
Noch recht neu im Angebot ist mein Familientraining. Da kommen dann die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern und trainieren unter meiner Anleitung. Ich denke mir möglichst ungewöhnliche Übungen aus, damit die Familie Spaß hat und trotzdem jeder speziell etwas für seine Fitness tut.
Wie ist überhaupt die Idee entstanden, sich selbstständig zu machen?
Sport hat mir schon seit Kindesbeinen immer viel Spaß gemacht. Ich bin irgendwie immer in Bewegung ist. In meiner Jugend spielte ich leidenschaftlich gern Handball und das sogar in der Landesliga. Dann fing ich mit Bodybuilding an und nehme bis heute an Wettkämpfen teil. Durch das Bodybuilding musste ich mich auch zum Thema gesunde Ernährung weiterbilden. Heute kann ich meine Kunden zum Thema Säure-Basen-Haushalt beraten, Ernährungspläne entwickeln und Tipps zu Nahrungsergänzungsmitteln geben.
Wie erfolgreich sind Sie mit Ihrem Unternehmen?
Ich habe lange Arbeitstage und viel zu tun. Einmal im Monat gönne ich mir einen Tag mit mir ganz allein und fahre dann an die Ostsee. Da gehe ich stundenlang am Strand spazieren, denke nach, reflektiere Erlebtes und tanke auf. Das will ich unbedingt beibehalten.
Welche Rechtsform haben Sie für Ihr Unternehmen gewählt und warum?
Ich bin Einzelunternehmer und so soll es vorerst auch bleiben.
Freiberuflichen Trainern gebe ich die Chance, in meinem Fitnesscamp ihre Dienstleistungen und Kurse anzubieten. Derzeit hat eine Physiotherapeutin Interesse, die beispielsweise Sporttherapien anbieten möchte.
Als Unternehmer wurden auch Sie nicht geboren. Wie, wo und mit wem haben Sie sich damals fit gemacht für die Selbstständigkeit?
Ich habe bei Halle 10 in Neubrandenburg einen Existenzgründerlehrgang besucht. Da habe ich viel gelernt, zu allen möglichen Themen rund um die Selbstständigkeit. Ganz toll fand ich den Austausch mit den anderen Gründern im Team. Man hat schnell gemerkt, aus wem was werden könnte und hat Kontakte geknüpft.
Wichtig und hilfreich finde ich auch das individuelle Gründercoaching, das auch von Halle 10 angeboten wird. Ich bekomme spezielle Tipps und Hinweise, zugeschnitten auf mich und mein Unternehmenskonzept. Die persönliche Betreuung tut mir gut, weil es doch hin und wieder Momente gibt, in denen man sich nicht so sicher ist, ob das was man tut richtig ist.
Das Gründercoaching wird finanziell vom Staat gefördert und ich empfehle es ausdrücklich weiter, genau wie den Existenzgründerlehrgang.
Brauchten Sie Geld für Ihre Gründung? Haben Sie Fördermittel beantragt?
Ich habe den Gründungszuschuss bei der Agentur für Arbeit einige Tage zu spät beantragt. Das ärgert mich bis heute, denn da gab es ein Missverständnis.
Aber die Berater von Halle 10 haben dann gemeinsam mit mir Einstiegsgeld beim Jobcenter beantragt. Das bekomme ich nun seit einem halben Jahr und habe es gerade erneut für das nächste halbe Jahr beantragt. Ich denke und hoffe, danach verdiene ich so gut, dass ich auf diese finanzielle Unterstützung nicht mehr angewiesen bin.
Beim Einrichten des Studios haben mir Freunde finanziell geholfen und ich schaffe nach und nach immer weitere Sportgeräte an, die ich noch brauche. Mir fehlt aber auch noch ganz dringend ein Laptop. Ich schaue mich gerade nach einem Gebrauchten um.
Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Unternehmen den Durchbruch schafft?
Mein Ziel ist es, bis Jahresende 20 feste Kunden im Personal Training zu betreuen. Das 1 zu 1 Training macht mir besonders Spaß, weil die Erfolge schneller zu sehen sind und die Betreuung direkter ist.
Wann schreiben Sie laut Businessplan schwarze Zahlen?
Laut Plan Ende 2015. Gern eher…
Wo sehen Sie in der nächsten Zeit ihre größten Herausforderungen?
Meine Kunden müssen mir vertrauen. Nur dann entsteht eine langfristige Zusammenarbeit von der beide Seiten profitieren. Und, wenn das Wort Fitnesscamp fällt, sollte man sofort an mich, an Jörg Haase, denken.
Gibt es etwas, das noch fehlt? Ein Mitarbeiter, Geld oder eine Maschine?
Wie schon erwähnt, es fehlt ein Laptop und ich könnte noch einige Sportgeräte gebrauchen. Das Wichtigste ist aber schon da.
Nutzen Sie Social Media Kanäle um sich und Ihr Unternehmen bekannt zu machen?
Ich habe eine Website – ohne geht heute nichts mehr. Denn man muss im Netz gefunden werden. Eine Freundin hat mir auch eine Facebook-Seite eingerichtet, die ich noch etwas schleppend pflege. Aber das wird sich ändern!
Ergänzen Sie bitte die folgenden Stichpunkte zu einem Satz:
Selbstständig sein bedeutet für mich, ……Ziele haben! Nicht einfach machen, sondern Ziele haben und erreichen. Schritt für Schritt!
Würde ich noch mal neu starten, dann…würde ich alles genauso machen. Bislang habe ich keine Fehler entdecken können.
Angehenden Gründerinnen und Gründern rate ich,…..unterwegs zu sein, um Leute kennenzulernen. Ich gehe beispielsweise gerne tanzen und zu Veranstaltungen jeglicher Art. Das bringt wichtige Kontakte und gute Gespräche. Total wichtig!
Kontakt:
Fitness Camp Neubrandenburg
Jörg Haase
Katharinenstraße 2
17033 Neubrandenburg
Telefon: 01 76 / 61 03 52 56
E-Mail: info@fitnesscamp-nb.de
www: www.fitnesscamp-nb.de
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