Seminare für Führungskräfte sind der “Renner”

Nach über 20 Jahren in leitenden Positionen eines großen Unternehmens hat sich Birgit Steinicke nun dazu durchgerungen, Ihren ganz eigenen Weg zu gehen.

Die 43–jährige Neubrandenburgerin hat sich im Mai 2013 selbstständig gemacht.
„Meine berufliche Leidenschaft und meine persönliche Vision ist es, Menschen dabei zu unterstützen und ihnen die Möglichkeiten in Trainings zu geben, sich und ihre Stärken und Potentiale zu entdecken.“, schreibt sie auf ihrer Internetseite. Was genau dahinter steckt und wie die ersten Monate als Selbstständige so waren, erzählt Birgit Steinicke in diesem Interview.

Foto: privat

Frau Steinicke, Glückwunsch zum Mut für die Selbstständigkeit! Wer einen festen und gut bezahlten Job hat, tut sich ja meist schwerer bei diesem Schritt. Was war bei Ihnen ausschlaggebend?

Ich habe bereits 1995 eine Trainerausbildung absolviert. Seit dem war ich immer mal mehr oder weniger nebenberuflich als Dozentin tätig. Darüber hinaus habe ich wahnsinnig viele praktische Erfahrungen im Vertrieb, in der Führung von Teams, in der Leitung einer Vertriebssteuerung eines mittelgroßen Unternehmens sammeln können.
Die von Teilnehmern meiner Seminare immer häufiger an mich herangetragene Bitte, ihnen „meine“ Erfolgsrezepte zu verraten, haben mich inspiriert und bestärkt, meine Träume und Ideen nicht mehr allein zu träumen, sondern mit und für andere gemeinsam zu realisieren.

Was genau machen Sie und wer sind Ihre Kunden?

In meinem Logo steht: Seminare/Coaching/Veranstaltungen. Das heißt: Ich gebe überwiegend Seminare für Führungskräfte zu aktuellen Themen. Um die Vielfalt der heutigen Anforderungen in Teams oder Leitungspositionen besser zu bewältigen, helfen Kenntnisse über Methoden der Führung und Anleitung von Menschen. Die theoretischen Kenntnisse in die Praxis zu transportieren ist spannend, herausfordernd und eine sehr dankbare Aufgabe.
Darüber hinaus begleite ich Unternehmen und Unternehmer in Coachings. Gemeinsam analysieren wir die Situation und erarbeiten einen Weg, um die gesteckten Ziele langfristig zu erreichen.

Mitarbeiter müssen sich mit ihrem Unternehmen und den Zielen identifizieren können. Dazu ist es wichtig, die Ziele klar zu kommunizieren, beispielsweise in Kunden – oder Mitarbeiterveranstaltungen. Die aktive Einbeziehung der Mitarbeiter ist wichtiger als der umstrittene und hochbezahlte Auftritt eines Prominenten. Daher beziehe ich in die Vorbereitung von Veranstaltungen  für Unternehmen die  Mitarbeiter und Teams mit ein. Wir entwickeln gemeinsam Ideen, Mitarbeiter übernehmen selbst die Verantwortung. Straffe Vortragsprogramme und trockene Informationsvermittlung gehören meines Erachtens der Vergangenheit an.
Wer meine Kunden sind? – Das sind Unternehmen und Unternehmer. In meinem ersten Jahr waren es vorranging Sparkassen und Banken sowie Krankenhäuser und Krankenkassen.  Darüber hinaus habe ich aber auch offene Seminare in der Region angeboten. Hier kann quasi jeder kommen, der sein Wissen erweitern möchte, um einfach noch besser zu sein. Anwälte, Steuerberater, Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer,  Führungskräfte, haben alle die gleichen Probleme, egal in welcher Branche.  Denn Menschen führen bedeutet: Wahrnehmen, Entscheiden, Handeln!

Wie erfolgreich sind Sie bisher?

Ich bin mit den ersten sieben Monaten sehr zufrieden. Ab Mai war ich in sowohl in Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen und Sachsen Anhalt im Einsatz. Und das Schönste daran war, dass ich zu 90 Prozent für das neue Jahr wieder gebucht wurde. Mehr geht, glaube ich, nicht.

Gab es vor dem Start schlaflose Nächte?

Ja, natürlich! Ich habe seit über zwei Jahren immer wieder überlegt, was das Beste für mich, für meine Familie und für meine Kunden sein könnte. Was spricht dafür? Was spricht (noch) dagegen. Irgendwann war ich soweit und habe den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt.
Im Moment schlafe ich gut, ich bin ja auch zufrieden, denn meine Kunden waren es auch!

Als Unternehmerin wurden Sie sicher nicht geboren. Wie und wo und mit wem haben Sie sich fit gemacht für die Selbstständigkeit?

Zunächst erst einmal im Selbststudium. Denn meine Liste – Was spricht noch dagegen? – hat immer wieder neue Fragen aufgeworfen, die es zu klären galt.
Darüber hinaus, habe ich einen exzellenten Berater- meinen Ehemann- er ist auch dem Gebiet beruflich zu Hause. Und ich bzw. wir, haben uns umfassend im ETL-HOS Steuerbüro Manja Nehring und in unterschiedlichen Existenzgründungsstellen beraten lassen.
Und meine Ideen und Texte mussten in Farbe und Form gebracht werden – ich brauchte also ein umfassendes Marketingkonzept. Hier ist die Druckerei Steffen mein Begleiter.

Welche Wissenslücken gab es vor dem Start in die Selbstständigkeit?

Ich wusste nicht, welche Fördermöglichkeiten es für mich und auch für meine Teilnehmer gibt. Hier lerne ich immer noch dazu.
Da ich in der Finanzbranche tätig war, war mir Bürokratie und Antragsprozedere vertraut. Was ich jedoch nicht wusste, dass es dennoch so viel Schreib- und Papierkram mit den unterschiedlichsten Behörden für meine Tätigkeit geben wird. Das kostet Zeit, Kraft und Energie. Aber auch hier fühle ich mich in der ETL- Unternehmensgruppe gut aufgehoben.

Brauchten Sie Geld für Ihre Gründung? Haben Sie Fördermittel beantragt?

Da ich mich ja gedanklich zwei Jahre darauf vorbereitet habe, waren natürlich auch Anschaffungen detailliert geplant. Die Kosten sind jedoch überschaubar. Mein Büro ist im Arbeitszimmer – das wurde nur noch etwas schöner. Ansonsten brauche ich immer aktuelle Technik im Homeoffice, in meinen Seminarhotels und bei den Kunden in den Unternehmen. Mein größter Kostenfaktor sind Reisekosten. Die Chancen der Förderung sind daher gering. Ich schaffe ja auch keine Maschinen an, sondern bewege Menschen.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihre Geschäftsidee den Durchbruch schafft?

Menschen und Unternehmen, die sich entwickeln wollen.
Menschen, die meine Hilfe annehmen, um auch in Zukunft einfach noch besser zu sein. Mein Motto für 2014: Befassen wir uns intensiver mit unseren Mitarbeiten! Wir werden überraschend einfache Lösungen finden!

Wo sehen Sie in der nächsten Zeit Ihre größten Herausforderungen?

Nicht stehen bleiben! Mich immer an den Anforderungen und Trends der Unternehmen orientieren. Ich habe viele Ideen. Für 2014 habe ich bereits viele Termine, ich plane Webinare, vielleicht schreibe ich mein angefangenes Buch weiter, es bleibt spannend.

Gibt es etwas, das noch fehlt? Ein Mitarbeiter, Geld oder eine Maschine?

Ich glaube Zufriedenheit und Gesundheit sind das Wichtigste.
Mit der Zeit zu gehen, heißt laufend auch neue Technik vorzuhalten und bedienen zu können.
Einen Mitarbeiter und einen Studenten habe ich bereits in Teilzeit eingestellt.  Sie helfen Unterlagen vorzubereiten und Seminare und Veranstaltungen nachzubereiten.

Nutzen Sie Social Media Kanäle um sich und Ihr Unternehmen bekannt zu machen?

Ja, natürlich! Sehen und gesehen werden. Das gehört heute einfach dazu.
Ich akquiriere meine Kunden in der Regel selbst, aber diese schauen auch gern in das Internet, um sich über mich und Kundenreferenzen zu informieren. Aktuelle Kundenstimmen veröffentliche ich auch auf meiner Internetseite.

Ergänzen Sie folgende Stichpunkte zu einem Satz:

Selbstständig zu sein bedeutet für mich,… die Chance zu nutzen sich selbst zu verwirklichen und andere Menschen weiter zu entwickeln.

Würde ich noch mal neu starten,… dann würde ich es wieder genauso machen.

Angehenden Gründerinnen und Gründern rate ich,… sich umfassend bei einem Steuerbüro, Existenzgründerstellen und  bei der Hausbank beraten zu lassen. Und vor allem sollten Sie an sich und Ihre Idee glauben und sie mit ganzem Herzen verfolgen.

Kontakt:

Birgit Steinicke
Stargarder Straße 15 B
17094 Groß Nemerow

Tel.: 039605 – 27650
Mobil: 0151 – 58857626
E-Mail: info@birgit-steinicke.de
www: www.birgit-steinicke.de

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